Formel-1-NotplanSilverstone-Geisterrennen wackeln wegen Johnsons Quarantäne-Zwang
Silverstone – Wie im Fußball so hängt auch in der Formel 1 der geplante Neustart wegen der Corona-Pandemie am seidenen Faden. Und den droht nun in England der britische Premierminister Boris Johnson (55) zu kappen.
Weil der England-Trump allen Flugreisenden nach ihrer Ankunft auf der Insel eine zweiwöchige Quarantäne verordnen will, wackelt der Plan von Formel-1-Boss Chase Carey (66) für die Geisterrennen in Silverstone am 19. und 26. Juli.
Ein Silverstone-Aus wäre doppelt bitter. Denn erstens braucht Carey die beiden Geisterrennen nach dem WM-Start in Spielberg/Österreich (5./12. Juli) dringend, um die für die TV-Millionen erforderlichen 15 Rennen zu erreichen.
Selbst-Isolation gefährdet Silverstone-Termin
Und zweitens sind sieben der zehn Rennställe rund um den Silverstone-Circuit beheimatet, weshalb die Anreise der Mitarbeiter so gefahrlos wie nirgendwo sonst ablaufen würde.
Sollte aber eine Selbst-Isolation des aus Österreich anreisenden Formel-1-Tross nötig sein, wären die geplanten Juli-Termine nicht zu halten.
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Aber Johnson sagt noch nicht endgültig No zu Silverstone. Britische Medien berichten von detaillierten Gesprächen der Formel-1-Bosse mit Regierungsbehörden über mögliche Ausnahmen.
Formel-1-Bosse verhandeln mit Boris Johnson
So will die Rennserie alle Teams und Mitarbeiter intensiven Corona-Tests unterziehen und so womöglich dem Zwang zu einer Selbst-Isolation entgehen. Die Verhandlungen sollen in der kommende Woche fortgesetzt werden, wenn weitere Details der Johnson-Maßnahmen bekannt werden.
Nach Careys Notplan soll der Formel-1-Zirkus nach den Geisterrennen in Spielberg, Silverstone und Budapest sowie eventuell einem Hockenheim-Comeback nach Asien und Amerika weiterziehen.
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Die Saison soll Anfang Dezember in Bahrain und Abu Dhabi enden, bei einer Silverstone-Verschiebung müsste sie eventuell doch bis 2021 verlängert werden.
George Russell schlägt Ferrari-Favorit Charles Leclerc
Verschoben haben sich jetzt schon die Kräfteverhältnisse bei den Autos – allerdings nur bei den virtuellen Rennen. Da gewann Williams-Pilot George Russell (22) den simulierten Spanien-GP nach einem spannenden Schlagabtausch mit Ferrari-Favorit Charles Leclerc (22).
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Formel-3-Jungstar David Schumacher (18) musste sich bei seinem zweiten virtuellen Formel-1-Rennen mit Rang 13 zufrieden geben.