Formel-1-Test nach Corona-PauseFerrari-Patriarch sieht in Vettel ein Problem

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Eiszeit herrscht zwischen Sebastian Vettel (l.) sowie Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und dessen neuen Liebling Charles Leclerc.

von Oliver Reuter (reu)

Maranello – Die kommenden Wochen werden eine Riesen-Belastungsprobe für die ohnehin zerrüttete Ehe zwischen Ferrari und Sebastian Vettel (32).

Der für 2021 verschmähte Altmeister sieht seine Zukunft nur noch bei Mercedes und soll nun für den neuen Ferrari-Liebling Charles Leclerc (22) den Steigbügelhalter spielen. Porca miseria!

Erster Formel-1-Test nach Corona-Pause

Schon der erste Formel-1-Test nach der Corona-Pause für den WM-Start am 5. Juli in Spielberg hat Signalwirkung für Vettels letzte Ferrari-Saison.

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Trotz der unwürdigen Trennung grüßt Vettel via Videobotschaft: „Ciao Tifosi. Österreich wartet auf uns und ich kann es kaum erwarten, wieder im Auto zu sitzen.“ Doch es ist fraglich, wann ihn Teamchef Mattia Binotto (51) fahren lässt und wieviele Informationen er über das neue Auto bekommen wird.

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Der Riss zwischen Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und Sebastian Vettel wird immer größer.

Gefahren werden dürfen beim ersten Test drei Monate nach dem letzten Testtag in Barcelona (28. Februar) nur zwei bis vier Jahre alte Boliden. Es dürfen auch keine neuen Teile, Motoren oder Reifen getestet werden.

Ferrari hat noch keinen Termin und Kurs genannt, dürfte aber in Fiorano den SF71-H von 2018 fahren. In dem strandete Vettel in Hockenheim im Kiesbett und servierte Hamilton den WM-Titel auf dem Silbertablett.

Sebastian Vettel in Italien zum Sündenbock gestempelt

Wegen Fehlern wie diesem wurde Vettel in Italien zum Sündenbock fürs Scheitern der WM-Mission gestempelt. Binotto beschied ihm zur Trennung: „Wir hatten nicht die gleichen Ziele.“

Hier lesen Sie mehr: Sebastian Vettel erklärt die Trennung und redet schon vom Karriereende

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Mercedes-Teamchef Toto Wolff (l.) hält viel von Sebastian Vettel (hier sind sie beide beim Großen Preis von China 2019 zu sehen).

Seither war Vettel abgetaucht und lotete bei Mercedes-Teamchef Toto Wolff (48) seine Chancen auf ein Dream-Team mit Lewis Hamilton (35) aus. Wegen dieser Konstellation befürchten viele in Italien eine zweite schwierige Saison mit Inteamfeind Leclerc – allen voran Familien-Patriarch Piero Ferrari (75).

Hier lesen Sie mehr: Mercedes-Boss Toto Wolff erklärt Sebastian Vettels Silber-Chancen

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Firmen-Patriarch Piero Ferrari mit dem verstorbenen Präsidenten Sergio Marchionne (M.)

Piero Ferrari macht sich Sorgen

„Mattia Binotto muss mit einer schwierigen Situation umgehen, weil wir einen Fahrer haben, der am Ende der Saison gehen wird“, sagt der Sohn von Gründer Enzo Ferrari (†90) der Bologneser Zeitung „Il Resto del Carlino“.

Er wittert im Fahrer-Krieg Probleme: „Ich weiß nicht, wie mein Vater mit dieser Situation umgehen würde. Aber er hat immer gesagt, dass das Team wichtiger als jeder Angestellte ist. Das betrifft auch die Fahrer.“

Fährt Vettel Ferrari-Feind Leclerc in die Parade?

Doch was soll Binotto tun? Ein Test-Verbot oder eine generelle Stallorder gegen Vettel wird sich der degradierte Vierfach-Weltmeister nicht bieten lassen und zur Not Leclerc in die Parade fahren.

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Martin Brundle: „Er wird nur noch für Seb fahren“

Das vermutet auch Sky-Experte Martin Brundle (61): „Er wird jetzt nur noch für Seb fahren. Ich denke nicht, dass es ihn besonders interessieren wird, was um ihn herum passiert. Und auch die Ambitionen von Charles Leclerc werden ihn ganz sicher nicht sonderlich interessieren.“

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Lewis Hamilton raste 2018 im Mercedes W09 zum Weltmeister-Titel. Jetzt darf er ihn noch einmal in Silverstone testen.

Lewis Hamilton testet im 2018er-Mercedes

Während bei den Roten ein Rosenkrieg tobt, ist Mercedes mal wieder einen Schritt voraus. Der Serien-Weltmeister fährt am Dienstag und Mittwoch mit dem Silberpfeil von 2018 (W09) einen zweitägigen Privattest in Silverstone.

Hier lesen Sie mehr: Nach Corona-Gerüchten: Lewis Hamilton meldet sich zurück

Der nach Corona-Gerüchten angeblich wieder voll motivierte Weltmeister Hamilton lässt aber erstmal Edelhelfer Valtteri Bottas (30) den Vortritt. Soll sich doch erstmal der treue Finne nach der langen Zwangspause den Rost aus dem Körper fahren...