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Machtwechsel im RennsportSchumi-Kumpel wird CEO bei Formel-1-Eigner Liberty Media

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Der Italiener Stefano Domenicali wird der neue CEO des Formel-1-Eigner Liberty Media. Hier steht er in der Ferrari-Box beim Silverstone GP im Juli 2012.

Sotschi – Der Machtwechsel in der Formel 1, über den in den vergangenen Tagen schon spekuliert wurde, ist perfekt. Der Italiener Stefano Domenicali (55), einst Weggefährte von Michael Schumacher (51), wird im Januar 2021 Chase Carey (66) als CEO beerben. Das verkündete Formel-1-Eigner Liberty Media am Freitag in Sotschi.

Damals, als Ferrari noch Titel sammelte, als ein gewisser Michael Schumacher die Formel 1 in ein leuchtendes Rot tauchte und Rekorde im Vorbeigehen sammelte, da war Stefano Domenicali einer der führenden Köpfe in Maranello. Als Sportdirektor des Formel-1-Teams gestaltete er die legendäre Ära mit, in der die Lichtgestalt Schumacher von 2000 bis 2004 ununterbrochen Weltmeister war.

Der Triumvirat ist wieder vereint

An seiner Seite hatte Domenicali Jean Todt (74), heute Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, und einen genialen Technikchef namens Ross Brawn (65), seit vier Jahren Sportdirektor der Formel 1. Dieses Triumvirat ist künftig wieder vereint: An der Spitze der Formel 1, wo Domenicali im Januar 2021 den seit 2017 amtierenden CEO Chase Carey ablösen wird.

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Dass Chase Carey, der US-Manager mit dem gewaltigen Schnauzbart, seinen Platz nach vier Jahren räumt, soll bereits zu Beginn seiner Amtszeit klar gewesen sein. Der 66-Jährige, der sich selbst nicht als „Petrolhead“, sondern als Sportfan bezeichnet und dessen Herz den New York Yankees gehört, soll der Formel 1 in beratender Funktion erhalten bleiben. So wie vor ihm bereits der im Januar zurückgetretene Finanzchef Sean Bratches (60), dessen Aufgaben Carey zuletzt mit übernommen hatte.

Stefano Domenicali setzte sich „mit einem Lächeln durch“

Und nun also Stefano Domenicali, der Mann, der als Teamchef im Jahr 2007 den bis dato letzten WM-Triumph für Ferrari durch Kimi Räikkönen (40) mitverantwortete und Maranello 2014 nicht im allerbesten Einvernehmen verließ. Er ging dann zunächst zu Audi, von dort 2016 zur VW-Tochter Lamborghini, wo er als CEO etliche Neuerungen auf den Weg brachte und die Verkaufszahlen deutlich verbesserte. Der Top-Manager gilt als ruhig und umgänglich mit herausragenden Qualitäten in der Personalführung. Er setze sich, so formulierte es die Gazzetta dello Sport, „mit einem Lächeln durch“. Ob er mit seinem Lächeln auch dem taumelnden Formel-1-Riesen Ferrari wieder in die Spur helfen kann, ob seine Berufung an die Spitze der Vollgas-Branche vielleicht sogar unter anderem diesem Zweck dienen soll, ist zumindest nicht ausgeschlossen.

Klar ist, dass der studierte Betriebswirt für die Scuderia ein wichtiger Ansprechpartner sein wird, zumal er stets betont, dass jede Krise eine große Chance birgt. „Es wird ein Vergnügen sein, mit einem guten Freund wie ihm zusammenzuarbeiten, da wir zusammen bei Ferrari aufgewachsen sind“, sagte Teamchef Mattia Binotto (50) am Freitag: „Ich freue mich darauf, mit ihm und allen anderen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um die Formel 1 noch stärker und spektakulärer zu machen.“

Mercedes-Teamchef Toto Wolff war auch ein Kandidat

Dass Formel-1-Eigner Liberty Media sich bei der Suche nach einem Nachfolger für Chase Carey letztlich für Domenicali entschied, ist eine kleine Überraschung. Zuletzt war unter anderem Mercedes-Teamchef Toto Wolff (48) als heißer Kandidat gehandelt worden, doch der Österreicher wiegelte ab. „Mein Platz ist bei Mercedes“, sagte Wolff bei Sky: „Der Plan ist, das Team noch einmal in eine neue Liga weiterzuentwickeln.“

Chase Carey hinterlässt in jedem Fall ein bestelltes Haus. Die Concorde-Vereinbarung, in der die kommerziellen Voraussetzungen für die kommenden fünf Jahre geregelt sind, hat er mit den zehn Teams ausgehandelt und verabschiedet.

Die Basis für die Zukunft der Formel 1 ist gelegt, nun ist Domenicali am Zug. „Er wird strategische Beschlüsse zur Revitalisierung der von der Coronapandemie schwer gebeutelten Formel 1 ergreifen müssen“, schrieb der Corriere della Sera. Wahrscheinlich tut er das mit einem Lächeln. (sid)