Nach Vettel-Nullrunde in SotschiFerrari-Pilot spottet nur noch: „Langweiliges Rennen“

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Ferrari-Pilot Sebastian Vettel erlebte beim Formel-1-Rennen in Sotschi als 13. die nächste Nullrunde der laufenden Rennsaison.

von Oliver Reuter (reu)

Sotschi – Es war alles bereit für die Thronbesteigung von Lewis Hamilton (35). Der Brite stand im ersten Formel-1-Rennen nach der Corona-Pause vor Zuschauern auf der Poleposition, Edelhelfer Valtteri Bottas (31) hinter sich. Doch dann vermasselte sich der Brite seinen 91. Grand-Prix-Sieg und die Einstellung des Rekords von Michael Schumacher (51) selbst. Die Rekordfahrt ist nun ausgerechnet auf Schumis Heimrennen am Nürburgring (11. Oktober) vertagt.

Peinlicher Regel-Irrtum in Wladimir Putins (67) buntem Olympiapark von 2014: Weil Hamilton verbotenerweise Startübungen in der Boxengasse vollführte, wurde er nach dem Start mit zweimal fünf Sekunden Strafe belegt.

Lewis Hamilton schimpft über Zehn-Sekunden-Zeitstrafe

„Mann, das ist so lächerlich“, schimpfte Hamilton in den Boxenfunk: „Die tun alles, um mich einzubremsen.“ Doch sein Mercedes-Renningenieur Peter Bonnington (39) hatte ihn wegen der langen Anfahrt zur ersten Kurve zu den Übungen animiert und nahm den Fehler auf seine Kappe. Als Hamilton die Zeitstrafe in der Box absaß, schimpfte er weiter: „Ihr habt mich viel zu früh reingeholt.“

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Als er wieder losfahren durfte, fiel er hinter den vom 14. Platz gestarteten Sebastian Vettel (33) zurück und konnte sich nur noch bis auf Rang drei vorkämpfen.

Den Sieg staubte Bottas ab und setze mit dem siebten Mercedes-Sieg in Sotschi die eindrucksvolle Serie der Sternfahrer  fort. Zweiter wurde Max Verstappen (22) im Red Bull.

„Regeln sind Regeln. Aber ich glaube, ich bin der erste, der für so eine Sache zweimal fünf Sekunden bekommen hat“, haderte Hamilton. „Das war nicht der tollste Tag für mich, aber was soll's. Es ist nicht mehr wichtig. Ich nehme jetzt diese Punkte mit. Gratulation an Valtteri.“

Valtteri Bottas flucht nach Sieg bei Formel-1-Rennen in Sotschi

Doch auch beim Finnen hatte sich nach den Demütigungen der vergangenen Wochen Frust aufgestaut. „An alle, die sich angesprochen fühlen: F... euch“, funkte er nach Zieldurchfahrt in Richtung seiner Kritiker, die in ihm nur den „Wingman“ (Teamchef Toto Wolff) für Hamilton sehen. Doch bei der Siegerehrung freute sich Bottas dann doch: „Es ist super, endlich wieder vorne zu stehen, es war ja eine Weile her.“ Der Rückstand auf Hamilton beträgt allerdings immer noch 44 WM-Punkte.

Sebastian Vettel schwant vor Heim-Rennen am Nürburgring Böses

Vettel strandete in seinem 250. Formel-1-Rennen auf Rang 13, nachdem er für Ferrari-Kollege Charles Leclerc (22) den Bremsklotz gegen die schnelleren Renault spielen musste. Der nach Saisonende zu Aston Martin wechselnde Altmeister hatte sich mit seinem Quali-Crash selbst in diese Lage gebracht.

Dennoch haderte Vettel erneut mit seiner Roten Gurke: „Es war ein langweiliges Rennen. Es war schwierig, die Reifen wurden schnell ruiniert und ich hatte nicht das Tempo. Ich habe mein Bestes mit dem Auto gegeben, das ich hatte.“ Und auf Nachfrage, ob das trotz neuen Flügelwerks leichte Heck sein Hauptproblem sei, spottete er: „Es ist nicht nur das Heck, das Problem ist das ganze Auto.“

Und freut er sich jetzt wenigstens auf sein Heimrennen vor 20.000 Zuschauern auf dem Nürburgring (11. Oktober)? Vettel süßsauer: „Das wird mit Sicherheit eines der schöneren Rennen, aber das Auto wird dasselbe sein wie hier. Also wird es kein leichtes Wochenende.“