Formel-1-PlanDarauf müssen die Stars bei den Geisterrennen alles verzichten

Neuer Inhalt

Die schönen Grid Girls wurden von den prüden Formel-1-Rechteinhabern schon verbannt, nun entfällt wegen der Corona-Beschränkungen auch die Startaufstellung.

von Oliver Reuter (reu)

London – Der Countdown läuft: Noch drei Wochen bis zum Formel-1-Start in Spielberg (5. Juli), und die Macher um Sportchef Ross Brawn (65) enthüllen nun weitere Details zum Ablauf der Geisterrennen.

Damit der gerade um drei weitere Rennen in Baku, Singapur und Suzuka zusammengestrichene WM-Kalender mindestens acht und im Idealfall 15 Rennen bieten kann, müssen Hygenievorschriften befolgt werden. Unter Corona-Bedingungen wird es keine Fahrerparade, Nationalhymnen-Zeremonie und Siegerehrung mit Champagner-Feier auf dem Podium geben.

Brawn stellt klar: Vor dem Start könnten sich die 20 Piloten nicht wie bisher eng nebeneinander für die Nationalhymne des Gastgeber-Landes aufstellen.

Alles zum Thema Corona

Fahrer-Interviews nur vor den Garagen

Auch eine Fahrerparade, bei der alle Piloten gemeinsam auf dem offenen Oberdeck eines Busses um die Strecke kutschiert und dabei interviewt werden, sei derzeit nicht möglich. „Also werden wir jeden von ihnen vor der Garage interviewen“, sagte Brawn.

Hier lesen Sie mehr: Grünes Licht für Silverstone-Geisterrennen und Spa

Keine Startaufstellung mit VIP-Gästen

Genauso schloss er eine Startaufstellung aus, auf der wie bisher hunderte Teammitglieder und Gäste umherwimmeln. „Die Praxis, die wir in der Vergangenheit hatten, kann es einfach nicht geben“, sagte Brawn. Insgesamt dürfen an einem GP-Wochenende nur maximal 2000 Menschen an der Strecke sein.

Es gebe dennoch viele Wege für ein das Publikum ansprechendes Grand-Prix-Format, „ohne Gesundheit und Sicherheit zu gefährden“.

Hier lesen Sie mehr: Drei weitere Formel-1-Rennen abgesagt: Schlägt jetzt die Stunde von Hockenheim?

Keine Schampus-Sause auf dem Podium

Deshalb verzichten die Macher um Liberty-Media-Statthalter Chase Carey (66) auch auf die emotionale Schampus-Sause auf dem Podium. Brawn erklärt: Die Trophäen könnten nach den Rennen nicht wie bisher übergeben werden, da der Abstand nicht einzuhalten sei.

Doch er hat sich eine Alternative überlegt: „Eine Möglichkeit wäre, die Autos auf der Strecke aufzustellen, und die Fahrer stehen davor.“ Dafür gebe es aber neue Ideen, die nun auf ihre TV-Tauglichkeit geprüft würden.

Hier lesen Sie mehr: Wegen Schummel-Motor: Mauschelei mit der FIA: Ferrari fördert jetzt Frauen

Der Brite glaubt, dass die die Geisterrennen ohne Zuschauer dennoch interessant werden: „Es wird einfach nur anders. Das ist der neue Standard.“ Es sei ungewiss, wie lange es so bleiben werde.

Ross Brawn sieht für Rennen mit Zuschauern schwarz

Aber die verflogene Hoffnung auf ein Rennen mit Zuschauern, die vor allem für das Holland-Comeback in Zandvoort ausschlaggebend für die Absage war, muss Brawn bestätigen: „Das wird sicher der neue Standard für den Rest des Jahres sein.“