Gratulation, LewisEine Frage der Zeit – Der neue Rekordsieger ist besser als Schumi

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Lewis Hamilton feiert seinen 92. Rennsieg in der Formel 1.

Köln – Lewis Hamilton (35) ist nach seinem Sieg in Portimao neuer Rekord-Sieger der Formel 1. Mit seinem 92. Gewinn verdrängte der Brite Michael Schumacher (51) vom Formel-1-Thron und beendet damit 14 Jahre nach dessen ersten Ausstieg die Schumi-Regentschaft. Zeit für Anerkennung: Lewis Hamilton ist der beste Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Ein Kommentar.

Nach 66 Runden in Portimao war es soweit: Als der Mercedes-Pilot die schwarz-weiß karierte Fahne sah, reagierte der neue Rekordsieger der Formel 1 gefasst. „Wow Jungs. Ich kann euch gar nicht genug danken, ohne euch wäre das nicht möglich gewesen“, funkte Lewis Hamilton an sein Team. Kurz darauf gab es die ersten Fan-Kommentare, weshalb Schumacher trotz allem der beste Fahrer bleibe. Diese Behauptung widerlegte Hamilton erneut eindrucksvoll auf der Rennstrecke.

Fußballfans kennen vielleicht noch den legendären Ausruf von Ex-Nationalspieler Günter Netzer (76) „was wir in der Vergangenheit für einen Scheiß gespielt haben.“

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Der Genickbruch der alten Generation ist die Professionalisierung

Wer sich alte Fußballspiele aus den 1980er Jahren anschaut, wird verwundert feststellen, wie langsam und taktisch rückständig das Spiel doch war. Nicht ohne Grund wird lediglich gefragt, ob nun Cristiano Ronaldo (35) oder Lionel Messi (33) die besten Fußballspieler aller Zeiten sind. Legendäre Spieler wie Pele (80) oder Diego Maradonna (59) werden dabei kaum noch benannt.

Dasselbe Phänomen trifft, wie bei beinahe allen Sportarten, auch auf die Formel 1 zu. Jackie Stewart (81) machte Juan Manuel Fangio († 84) vergessen, bis ein gewisser Ayrton Senna († 34) alle Fans zum Staunen brachte. Lange war man sich einig: Ayrton Senna, der beim Großen Preis von Imola 1994 tragisch ums Leben kam, war der beste Fahrer aller Zeiten. Doch dann tauchte Michael Schumacher auf und demonstrierte mit 91 Siegen sein fahrerisches Können.

Weshalb die nachfolgende Generation so oft die vorherige übertrifft, ist einfach zu erklären: Junge Fahrer profitieren von den Erfahrungen der alten und der fortschreitenden Professionalisierung des Sports. Als Pedro de la Rosa (49), seines Zeichens 105-facher Formel-1-Pilot, bei einer Testfahrt vor Saisonbeginn von einem jungen Talent in Grund und Boden gefahren wurde, konnte er seinen Augen nicht trauen. Der Newcomer, der in seiner zweiten Formel-1-Runde eine Bestzeit hinlegte, war Lewis Hamilton. De la Rosa, mit 28 Jahren in die Formel 1 gekommen, wurde von einem Teenager vorgeführt.

Talentförderung: Der Unterschied zwischen Pedro de la Rosa, Lewis Hamilton und Max Verstappen

Mittlerweile beginnt die Förderung junger Talente immer früher und wird immer besser. Als Max Verstappen (23) mit 17 Jahren sein erstes Formel-1-Rennen bestritt, setzte sich De la Rosa das erste Mal ins Kart. Kein Wunder also, dass die Formel 1 mittlerweile mit jungen Talenten wie Charles Leclerc (23), George Russel (22) oder Verstappen punktet. Dass diese Fahrer in jungem Alter bereits über extrem viel Talent und fahrerisches Können verfügen, zeigte auch Lewis Hamilton, als dieser in seiner Debütsaison seinen Teamkollegen Fernando Alonso (39) in die Schranken wies.

Bis heute überzeugt Hamilton regelmäßig gegen seine Teamkollegen. Lediglich Nico Rosberg (35) konnte ein WM-Duell für sich entscheiden. Valtteri Bottas (31) fährt meist abgeschlagen hinterher, nach ihm das restliche Fahrerfeld.

Michael Schumachers Leistung bleibt trotz Lewis Hamilton unvergessen

Den Mercedes-Vorsprung in der Formel 1 sprechen viele Schumi-Fans noch immer dem siebenfachen Weltmeister zu. Dieser leistete eine Menge Aufbauarbeit für das Team, welches seine Dominanz jedoch der 2014 präsentierten Power Unit verdankt. Eine Komponente, die wohl nicht aus der Feder Schumachers, sondern der des damaligen technischen Direktors Bob Bell (62) entsprang und Mercedes an die Spitze katapultierte.

Lewis Hamiltons fahrerisches Können zu würdigen heißt jedoch keinesfalls, Michael Schumachers Leistung zu schmälern. Der Kerpener wird ewig einer der ganz großen Namen des Motorsports bleiben. Dem Sprung der nachfolgenden Generationen wird wohl auch Lewis Hamilton eines Tages ergeben sein müssen. Mit Max Verstappen und Charles Leclerc stehen bereits potenzielle Nachfolger in der Startaufstellung. Doch bis dahin ist Lewis Hamilton der neue beste Fahrer aller Zeiten.