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Lewis Hamilton auf der PoleKnackt er am Sonntag Schumis Sieg-Rekord?

Hamilton

Lewis Hamilton holte sich in Portugal die Pole Position.

von Oliver Reuter (reu)Martin Zenge (mze)

Portimao – Krönt sich Formel-1-König Lewis Hamilton (35) am Sonntag zum Alleinherrscher? Der WM-Spitzenreiter raste im Qualifying zum Premieren-Rennen in Portimão (Sonntag, 14.10 Uhr, RTL & Sky) auf die Pole Position und hat damit beste Chancen, mit seinem 92. Grand-Prix-Sieg am bisherigen Rekordhalter Michael Schumacher (91 Siege) vorbeizuziehen.

Hamiltons Thronbesteigung vor 27.500 Zuschauern an der Algarve können wohl nur noch sein Edelhelfer Valtteri Bottas (31) und Red-Bull-Heißdüse Max Verstappen (23) verhindern. Wie schon so oft war der „Fuck-you-Finne“ in allen Trainings schneller als Hamilton, aber als es draufankam, zündete der Brite wieder mal den Nachbrenner.

Lewis Hamilton war nach Bestzeit happy

Nach seiner Hammertime war der natürlich happy. „Die Jungs haben mir wieder ein fantastisches Auto hingestellt, danke dafür“, lobte er sein Mercedes-Team, das theoretisch schon zum siebten Mal in Serie Konstrukteurs-Weltmeister werden kann. Dafür müssten allerdings Hamilton und Bottas Erster und Dritter werden und die Red Bull mussten punktlos bleiben.

Alles zum Thema Max Verstappen

Dass Hamilton heute Schumi entthronen kann, kommt ihm immer noch unwirklich vor. „Ich habe zu Michael als Kind aufgeschaut und seine Rennen verfolgt. Ich hätte nie davon geträumt, dass ich auch nur in die Nähe von ihm komme.“

Erstmals getroffen haben sich die Giganten 2001 bei der Kart-WM in Kerpen. Ferrari-Weltmeister Schumi fuhr als Gaststarter mit, das damalige Talent Hamilton erinnert sich: „Nach einem Regenrennen habe ich hinter ihm im Parc Fermé geparkt und wir kamen ins Gespräch. Er war nett und wir unterhielten uns wie zwei normale Rennfahrer-Kollegen.“

Sechs Jahre später debütierte Hamilton in der Formel 1 und zeigte im McLaren-Duell mit Weltmeister Fernando Alonso (39) sein Supertalent. Schumi sagte ihm als Ferrari-Berater eine große Karriere voraus: „Er ist ein sehr talentierter Fahrer. Für mich ist es nicht überraschend, dass er so schnell ist, doch dass er dabei so konstant ist in so jungen Jahren. Ich drücke ihm die Daumen, dass er das beibehält.“ Dass er eines Tages fast alle Rekorde an Hamilton verlieren wird, hat Schumi damals aber wohl auch nicht geahnt.

Der eigentlich als Thronfolger auserkorene Sebastian Vettel (33) erlebte auf seiner Ferrari-Abschiedstournee erneut ein Debakel. Er scheiterte zum achten Mal in Folge am Top-Ten-Qualifying, startet nur vom 15. Rang.

Vettel haderte: „Ich hatte Schwierigkeiten, die Reifen zum Arbeiten zu bringen und hatte dann noch einen Verbremser, da war die Runde hin.“

Sein Teamkollege Charles Leclerc (23) schaffte es dagegen und startet als Vierter. Vettel gesteht: „Momentan sehe ich ja gar kein Land, das ist ja wie eine andere Klasse."

Für einen verbalen Ausraster sorgte bereits am Freitag Max Verstappen (23)! Nach einem Crash mit Lance Stroll (21, Racing Point) im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Portugal rastete der Red-Bull-Pilot im Boxenfunk komplett aus.

Max Verstappen nach Crash mit Lance Stroll außer sich

Formel-1-Star Verstappen tobte: „Ist dieser verdammte Kerl blind? Was zur Hölle stimmt nicht mit dem? Jesus! Was für ein behinderter Vollidiot. Mein Auto ist beschädigt. Was für ein Mongo, ich schwöre es euch!“

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Verstappen war im Eifer des Gefechts davon ausgegangen, die Schuld am Crash liege klar bei Stroll. Als dieser ihn in der vorangegangen Runde überholt hatte, dachte der Niederländer, sein Kontrahent sei am Ende einer Push-Lap und würde anschließend vom Gas gehen. Stattdessen zog Stroll, der beim Fahren der Start-Ziel-Linie das Kommando „Keep pushing, Lance, keep pushing“ bekommen hatte, weiter durch.

Max Verstappen rudert zurück

Ein Missverständnis also. Verstappen räumt inzwischen ein: „Das konnte ich nicht wissen. Das Team hatte mir gesagt, dass er gerade auf einer schnellen Runde war. Als ich neben ihm war, ging ich davon aus, dass er jeden Moment vom Gas gehen würde. Aber das ist dann natürlich nicht passiert. Und er hatte keine Ahnung, dass ich neben ihm war. Hat er zumindest den Kommissaren so gesagt.“

Stroll hatte nach dem Crash gefunkt: „Ich habe niemanden gesehen.“ Zoff zwischen den Piloten soll es trotz der üblen Wortwahl nicht geben. „Nein, alles gut“, versichert der Kanadier. Die Sache sei geklärt.

„Letztendlich eine unglückliche Situation“, gibt Verstappen zu. Red-Bull-Teamchef Christian Horner (46) nahm seinen Piloten in Schutz, schob Verstappens Ausraster auf die Emotionen und sagte: „Er ist nun mal so ein Charakter.“

Max Verstappen ist Wiederholungstäter

Es war nicht Verstappens erster Ausraster. 2016 hatte er FIA-Kommissar Garry Connelly nach einer strittigen Situation beim Großen Preis der USA ebenfalls „Mongo“ genannt. Später hatte er erklärt, er habe „niemanden verletzen wollen“.

In den sozialen Netzwerken hagelte es auch dieses Mal wieder harte Kritik für die diskriminierende Ausdrucksweise. Zumal Verstappen, angesprochen auf seinen Wutausbruch in Richtung Stroll, in einem TV-Interview zunächst achselzuckend meinte: „Ist nicht mein Problem.“