Brite vor 91. Sieg am NürburgringAber einen Schumi-Rekord wird Hamilton nie brechen

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Lewis Hamilton könnte am Nürburgring den Sieg-Rekord von Michael Schumacher einstellen. Hier jubelt er über seinen Sieg beim Silverstone-GP 2019.

von Oliver Reuter (reu)

Nürburg – Es wird kalt in der Eifel. Nur vier bis neun Grad melden die Meteorologen für das Formel-1-Comeback auf dem Nürburgring (Sonntag, 15.10 Uhr, RTL & Sky). Sogar von Schneeregen ist die Rede.

Knackt Lewis Hamilton Michael Schumachers Rekord am Nürburgring?

Das wäre ein passendes Szenario für die Rückkehr der Königsklasse in die legendäre Grüne Hölle. Denn die wird wohl Schauplatz eines historischen Ereignisses: Lewis Hamilton (35) kann mit seinem 91. Grand-Prix-Sieg den Rekord von Michael Schumacher (51) einstellen – 25 Jahre nach dessen erstem Formel-1-Sieg in seinem „Wohnzimmer“ Nürburgring.

Schumis Siegmarke galt einst für die Ewigkeit. 14 Jahre nach seinem letzten Sieg in Shanghai 2006 kann der Brite nun gleichziehen. „Ich kann gar nicht sagen, wie ich mich fühlen werde, was es mir bedeuten wird bei allem, was sonst gerade passiert in der Welt“, sagte Hamilton im Hinblick auf Corona-Krise und den Anti-Rassismus-Kampf. Zumindest meinte er, dass es ihm „eine Ehre“ sein würde.

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Toto Wolff: „Wir denken nicht so viel darüber nach“

Oder vermasseln Hamilton und Mercedes den Rekord wieder? Den ersten Matchball vergaben sie mit dem peinlichen Regel-Irrtum von Sotschi, als der Pole-Setter wegen zwei Probestarts außerhalb der dafür vorgesehenen Zone ausgangs der Boxengasse nach zwei Zeitstrafen nur Dritter wurde.

Rekord-Vergleich Schumi gegen Hamilton

„Wir denken nicht so viel darüber nach, und ich denke, dass auch Lewis es ein wenig beiseiteschiebt, weil er niemals davon geträumt hätte, 91 Siege zu holen“, meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff (48). Auch Hamilton selbst sagte: „Ich hätte früher nie daran geglaubt, auch nur in die Nähe von Michaels Rekorden zu kommen.“

Einen Rekord von Michael Schumacher wird Lewis Hamilton nie brechen

Dessen alte Rekorde bei Polepositions (68) und Podestplätzen (155) hat Hamilton (96, 159) ja schon überflügelt, bei den Titeln (7:6) und schnellsten Rennrunden (77:51) führt allerdings noch der Kerpener. Und einen Schumi-Rekord wird Hamilton nie brechen: den seiner 100-prozentigen Podestquote. In der Saison 2002 stand der Ferrari-Weltmeister in allen 17 Rennen auf dem Podium, raste elfmal zum Sieg, fünfmal auf Platz zwei und einmal auf Rang drei.

Selbst wenn Hamilton, der es in der laufenden Saison zweimal nicht aufs Podium schaffte (4. in Spielberg, 7.  in Monza), in Zukunft eine perfekte Saison fahren würde,  Schumis erstmalige 100%-Quote kann er nie übertreffen. Und Sohn Mick Schumacher (21) kündigte ja bereits an, nach seinem Formel-1-Debüt am Freitag den Sieg-Rekord in die Familie zurückholen zu wollen: „Das wäre mein nächstes Ziel.“