Hungrig auf ErfolgMick Schumacher: „Vielleicht fresse ich ja die anderen auf“

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Mick Schumacher überzeugte in Monaco (23. Mai 2021).

von Oliver Reuter (reu)

Baku – Aus dem Leitplanken-Dschungel von Monaco auf die längste Gerade des Formel-1-Kalenders in Baku – größer kann der Gegensatz nicht sein. Aber trotz der unterschiedlichen Anforderungen für Autos und Fahrer wollen die zuvor leidgeprüften Sebastian Vettel (33) und Mick Schumacher (22) den frischen Wind aus Monaco mitnehmen in den Großen Preis von Aserbaidschan (Sonntag, 14 Uhr, Sky).

  • Die Formel 1 fährt am Sonntag in Baku
  • Sebastian Vettel will den Schwung aus dem Monaco-Rennen mitnehmen
  • Haas könnte auf der langen Gerade im Stadtkurs Geschwindigkeitsnachteile gegenüber den direkten Konkurrenten haben

Vettel brach im Fürstentum mit Platz fünf seinen sieben Rennen währenden Null-Punkte-Fluch und wurde von den Fans sogar zum „Fahrer des Rennens“ gewählt.

Formel 1: Mick Schumacher und Sebastian Vettel überzeugten in Monaco

Mick rehabilitierte sich nach zwei Trainingsunfällen mit einem starken Überholmanöver gegen Haas-Teamkollege Nikita Mazepin (22), den er nur wegen Problemen mit dem Benzindruck wieder ziehen lassen musste. EXPRESS fragte nach: Wie viel Selbstvertrauen bringen Sie aus Monaco mit nach Baku?

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„Ich habe mit dem Manöver das Unmögliche möglich gemacht und konnte meine Fehler aus dem Training dadurch hoffentlich etwas wieder gutmachen“, sagt Mick, der seiner Haas-Crew für den Neuaufbau das Autos eine Runde versprochen hatte. „Das stimmt, aber nach dem Rennen waren alle so mit dem Abbauen beschäftigt, dass wir dazu gar keine Zeit mehr hatten. Ich werde das in Österreich nachholen.“

Und was kam bei der Analyse des Ferrari-Motors raus, der im Rennen plötzlich Leistung verlor und ihm seine erste Niederlage gegen Mazepin einbrockte? Mick diplomatisch: „Wir haben uns das gut angeguckt und geschaut, was wir verbessern können.“ Eine fehlerfreie Power Unit ist auch unerlässlich für den Kurs, dessen Start-Ziel-Gerade mit 2,2 km die bisher längste in Schanghai (1,3 km) in den Schatten stellt.

Haas: Probleme auf der langen Gerade Bakus?

Hat Mick Angst, da von Alpha Tauri, Alfa Romeo und Williams, die er eigentlich ärgern will, aufgefressen zu werden? „Nein. Und in den Kurven liegt unser Auto ja gut. Vielleicht fresse ich ja die anderen auf“, sagt er. „Hoffentlich können wir mit Williams und Alfa kämpfen. Ich freue mich drauf.“

Das tut auch Vettel, der nach seinen ersten zehn Punkten für Aston Martin ebenfalls hungrig auf weitere Erfolge ist: „Ich fahre, um zu gewinnen. Wir sind gerade nicht in der Position dazu, aber wir sind motiviert und wollen unseren Schwung mitnehmen.“ Die Monster-Gerade sollte dem starken Mercedes-Motor entgegen kommen. „Es ist ein sehr herausfordernder Kurs. Es gibt hier keinen Raum für Fehler“, erinnert er daran, dass Baku in der Altstadt auch die engste Stelle im Kalender (7,6 m) zu bieten hat.

Über die Tücken der Strecke tauscht er sich auch immer mal mit Mick aus, der ihn als Freund bezeichnet: „Ich habe schon sehr viel von ihm gelernt und hoffe, dass ich auch noch viel mehr von ihm lernen kann. Es ein gutes Gefühl, dass da einer ist, der nur das Beste für mich möchte. Mir macht es Spaß.“