Scuderia kommt Mercedes zuvorFerrari trifft Zukunfts-Entscheidung in der Formel 1

Ferrari_Sebastian_Vettel_Bolide

Sebastian Vettel rollt in seinem Boliden beim Großen Preis von Spanien aus der Garage. Auch ohne den vierfachen Weltmeister wird Ferrari der Formel 1 treu bleiben.

von Oliver Reuter (reu)Béla Csányi (bc)

Maranello – Ferrari kann Mercedes also doch noch hinter sich lassen – zumindest abseits der Rennstrecke. Am letzten Tag der Frist für eine vorzeitige Unterschrift hat Ferrari als eines der ersten Teams das neue Concorde Agreement unterschrieben und damit seinen Verbleib in der Formel 1 bis 2025 unter Dach und Fach gebracht.

Der derzeit noch gültige Grundlagenvertrag zwischen dem Automobil-Weltverband FIA, dem Formel-1-Management (FOM) und den zehn Rennställen läuft am Jahresende aus. Weltmeister Mercedes zögert derweil noch mit der Unterschrift.

Ferrari bekennt sich mit Unterschrift unter Concorde Agreement zur Formel 1

Die Deadline für eine Unterschrift ist zwar erst Ende August, doch bis zum 18. August lief eine Klausel, die den Teams bei vorzeitiger Unterzeichnung einen finanziellen Bonus garantierte. Die Ferrari-Unterschrift war ohnehin nur noch Formsache, da der Scuderia ihre finanzielle Sonderrolle mit Extra-Millionen aus dem TV-Topf zugesichert worden war.

Alles zum Thema Ferrari

„Das ist ein wichtiger Schritt, um die Stabilität und das Wachstum des Sports zu gewährleisten“, sagte Ferrari-Geschäftsführer Louis Camilleri (65): „Rennsport gehört zur Ferrari-DNA und es ist kein Zufall, dass die Scuderia das einzige Team ist, das an jeder Formel-1-WM teilgenommen hat.“

Formel 1 freut sich über Unterschrift von Ferrari

Auch die Formel 1 äußerte ihre Zufriedenheit über die Ferrari-Unterschrift: „Die Scuderia Ferrari und die Formel 1 gehen seit 1950 Hand in Hand und wir freuen uns, dass diese Beziehung noch lange bestehen bleibt“, erklärte Chairman Chase Carey (66).

Neben Ferrari stimmten am Dienstag auch McLaren und Williams als erste Teams dem Abkommen zu. Es fehlt weiter die Unterschrift vom Weltmeisterteam Mercedes mit Superstar Lewis Hamilton (35), das sich zuletzt nicht zu einer vorzeitigen Unterschrift durchringen konnte.

Toto Wolff begründet Zögern von Mercedes beim Concorde Agreement

Motorsportchef Toto Wolff (48) war zuletzt nicht zum Ja-Wort bereit gewesen, da Mercedes nach dem angedachten neuen Verteilungsschlüssel „das größte Opfer von Einnahmeverlusten“ sei.

Wechsel zu Aston Martin – Sebastian Vettel gibt entscheidenden Hinweis und rechnet mit Ferrari ab

Der Österreicher hat aber inzwischen angedeutet, dass auch die Silbernen unterzeichnen werden. „Ich glaube, wenn wir ein vernünftiges Concorde Agreement erzielen, das die Positionen aller Beteiligten respektiert, das vielleicht in der einen oder anderen Frage einen Kompromiss erzielt, dann ist das auf jeden Fall ein Sport, in dem wir bleiben wollen. Das haben wir auch öffentlich gesagt“, sagte Wolff am Rande des Grand Prix von Spanien am Wochenende.