Entscheidung „logisch“Ferrari kündigt Änderung nach Vettels Wutausbruch an

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Sebastian Vettel steigt im Training in Silverstone aus seinem Ferrari. Wegen eines Schadens am Wagen wird nun das Chassis ausgetauscht.

von Béla Csányi (bc)

Barcelona – Ferrari-Pilot Sebastian Vettel (33) bekommt nach den rätselhaft schwachen Leistungen der vergangenen Wochen ein neues Chassis. Das teilte die Scuderia im Vorfeld des Großen Preises von Spanien am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) mit.

„Nach dem vergangenen Rennen in Silverstone haben wir einen kleinen Schaden entdeckt, der wohl durch einen harten Randstein-Kontakt hervorgerufen wurde“, sagte der zuständige Chef-Ingenieur Simone Resta. Vettel hatte sich am Sonntag noch während des Rennens über den Teamfunk mit seinem Team gezofft, es war der Verdacht der Sabotage an seiner Roten Gurke aufgekommen.

Sebastian Vettel war im teaminternen Ferrari-Duell zuletzt deutlich unterlegen

Der Schaden habe im Zweifel „keinen großen Effekt auf die Performance, dennoch war die Entscheidung zum Chassis-Tausch logisch“, so Resta weiter. Vermutungen darüber, seit wann Vettels Auto bereits beschädigt war, stellte die Scuderia nicht an.

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Sebastian Vettel fühlte sich in Silverstone von Ferrari im Stich gelassen.

Der Deutsche hatte zuletzt stets deutlich hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc gelegen und über die Instabilität seines Autos geklagt. „Wir sind in zwei Wochen aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Der Abstand zu meinem Teamkollegen blieb dabei relativ konstant. Es ist, als laufe ich gegen eine Gummiwand.“ Beobachter vermuteten daher unerkannte Schäden am Boliden.

Nico Rosberg äußerte Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit von Sebastian Vettels Ferrari

„Wir reden hier von einem viermaligen Weltmeister, einem der talentiertesten Fahrer im Feld“, sagte etwa Ex-Champion Nico Rosberg bei RTL: „Meiner Meinung nach muss da etwas am Auto nicht stimmen. Sebastian ist nicht eine halbe Sekunde langsamer als irgendjemand da draußen, geschweige denn als Charles Leclerc.“ Solche Schäden seien „manchmal minimal, kaum zu erkennen“.

Misstrauen und Motzen – Ferrari und Sebastian Vettel: Folgt jetzt die Blitz-Scheidung? 

In der laufenden Saison, Vettels letzter bei Ferrari, fährt der Heppenheimer der Konkurrenz größtenteils hinterher. In fünf Rennen holte Vettel gerade einmal zehn WM-Punkte und blieb zuletzt deutlich hinter Teamkollege Leclerc. Der Monegasse ist derzeit Vierter der Fahrerwertung und holte 45 Punkte. (dpa/bc)