Misstrauen und MotzenFerrari und Vettel: Folgt jetzt die Blitz-Scheidung?

Neuer Inhalt

Gehen sie bald getrennte Wege? Sebastian Vettel und Ferrari-Teamchef Mattia Binotto

von Oliver Reuter (reu)

Silverstone – Jetzt wird’s schmutzig. Aus dem Rosenkrieg zwischen Sebastian Vettel (33) und Ferrari ist nach seinem Blitz-Dreher und Funk-Zoff mit Teamchef Mattia Binotto (50) ein offener Krieg geworden.

Vettels Attacke an der aus seiner Sicht absichtlich falschen Taktik („Ihr wisst, dass Ihr es verbockt habt“) folgte Binottos Konter: „Sein Dreher am Start hat sein Rennen und Ergebnis versaut und nicht die Strategie.“ Kommt es jetzt schon vor dem Barcelona-Rennen (Sonntag, 15.10 Uhr, RTL & Sky) zur Blitz-Scheidung?

Sebastian Vettel: „Irgendwo ist etwas faul“

Misstrauen und offene Schuldzuweisungen sind gute Gründe. Auf die Frage, warum seine Rote Gurke soviel langsamer und defektanfälliger ist als der SF1000 von Binotto-Liebling Charles Leclerc (22) sagte Vettel: „Ich glaube irgendwas fehlt, ich bin mir aber nicht sicher, was es ist. Irgendwo ist etwas faul.“

Alles zum Thema Sebastian Vettel

Ferrari-Teamchef verspricht Vettel ein neues Chassis

Binotto widersprach zwar den Sabotage-Vorwürfen, doch er kündigte immerhin an: „Wenn wir Sebs Vertrauen mit einem neuen Chassis wieder herstellen können, bekommt er ein neues Chassis. Wir werden alles dafür tun, dass er sich wohler fühlt.“

Formel-1-Experten einig: Ferrari lässt Sebastian Vettel im Stich

Doch auf Nachfrage, ob Vettel noch Hoffnung auf Besserung habe, flüchtete er sich in Fatalismus: „Ich glaube, von da wo ich bin, kann es nicht mehr schlimmer werden.“

Sebastian Vettel bekommt Spott und Mitleid

Zehnter und Zwölfter in den beiden Silverstone-Rennen, nur zehn Punkte aus fünf Rennen, WM-13. – so schlecht war Vettel nur in seinem Rookie-Jahr 2008. Und dazu bekommt er noch jede Menge Spott und sogar Mitleid.

Ferrari blamiert Sebastian Vettel und fängt Watschn von Ralf Schumacher

Sky-Experte Ralf Schumacher (45) nannte seinen Dreher in der ersten Kurve „Bockmist“. Aber er kritisierte auch die Benachteiligung durch Binotto: „Leclerc hat ganz klar das schnellere Auto. Wie Ferrari Sebastian behandelt, ist nicht korrekt und das hat er auch nicht verdient.“

Daniel Ricciardo tauft Vettel-Dreher „Seb-Spin“

Auch Vettels Red-Bull-Besieger Daniel Ricciardo (31) konnte dessen Ohnmacht nach einem eigenen Dreher im Duell mit Carlos Sainz jr. (25), wodurch er Rang fünf verlor, nachfühlen und nannte das üble Phänomen des Gripverlusts auf der Innenseite „Seb-Spin“.

Sebastian Vettel vermutet ein „Abtriebs-Loch“

Vettel vermutete schon nach seinen Drehern in Monza und Austin 2018 ein „Abtriebs-Loch“, das zum plötzlich abreißenden Anpressdruck führte.

So erklärt sich Sebastian Vettel seine Dreher-Serie

Gut möglich, zumal Ferraris Ingenieure schon nach den ersten Windkanaltests mit dem SF1000 einen „gravierenden Fehler in der Aerodynamik“ befürchteten. Die Befürchtung bestätigte sich im Wintertest in Barcelona, aber erst nach dem verspäteten WM-Start in Spielberg gab der auch für die Technik verantwortliche Binotto zu, dass man aerodynamisch eine falsche Richtung verfolgt habe.

Rote Gurke bleibt langsam: Ferrari-Teamchef schockt Sebastian Vettel

Mattia Binotto als Ferrari-Technikchef abgelöst

Der inzwischen als Technikchef abgelöste „Pinocchio“ kündigte einen Komplettumbau an, doch der kommt offensichtlich nur Leclercs Fahrstil zugute. Das leichte Heck seiner Roten Gurke treibt Vettel dagegen zur Verzweiflung.

Selbst Lewis Hamilton klagt an: Ferrari lässt Sebastian Vettel hängen

Vielleicht wäre eine Blitz-Scheidung für beide Seiten eine Erlösung. Der italienische Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi (26) ist Ferraris Ersatzfahrer und könnte schon in Barcelona Vettel ablösen.