Neuer Anlauf nach Ferrari-Desaster, aber…Vettel: „Ich mach’s nicht wie Schumi“

Vettel_Mexiko_2019

Sebastian Vettel, hier im Oktober 2019 beim Großen Preis von Mexiko, sitzt ab 2021 für Aston Martin im Cockpit.

von Oliver Reuter (reu)

Sakhir – Drei Rennen in drei Wochen. Mit dem Triple-Header in Bahrain (Sonntag und am 6. Dezember) und Abu Dhabi (13. Dezember) beendet die Formel 1 ihre Corona-Saison. Nach dem siebten Titel von Lewis Hamilton (35) in Istanbul geht es für die Geschlagenen wie Sebastian Vettel (33) nun noch darum, sich mit guten Ergebnissen für einen neuen Angriff 2021 noch einmal Selbstvertrauen zu holen.

Sebastian Vettel: „Wir haben als Team unsere Ziele verfehlt“

Dreimal noch muss Vettel in seine rote Ferrari-Gurke steigen, dann ist seine Leidenszeit vorbei und er darf auf ein schnelles James-Bond-Auto von Aston Martin hoffen. Als Heilsbringer geholt und nach sechs Jahren so in die Wüste geschickt zu werden, nagt an Vettel. Der Vierfach-Weltmeister will nicht als Versager dastehen – und rechnet mit Ferrari ab.

„Wir haben als Team unsere Ziele verfehlt und es nicht geschafft, das Tempo mitzugehen, wir sind enttäuscht“, sagt Vettel und prangert die Fehlkonstruktion SF1000 an: „Wir haben ein Auto gebaut mit mehr Abtrieb als im Vorjahr, aber auch deutlich mehr Luftwiderstand.“

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Sebastian Vettel ab 2021 bei Aston Martin

Diese Bauart gepaart mit dem PS-Defizit des zwangsweise umgebauten Schummel-Motors war auf Dauer nicht wettbewerbsfähig. Zwar gelang Vettel beim turbulenten Türkei-GP auf regennasser Fahrbahn der erste Podestplatz der Saison, doch den muss man eher seinem Fahrkönnen und den Fehlern der anderen wie Hamilton-Helfer Valtteri Bottas (31), der sich sechsmal drehte, zuschreiben.

Vettel weiß, dass er in den drei Wüsten-Rennen kein Podiumskandidat mehr sein wird: „Es ist ja nicht so, dass Mercedes die Rennen dominiert, weil sie gerade Glück haben.“ Aber 2021 bekommt er ja mit dem Aston Martin eine Mercedes-Kopie mit aktueller Hinterachse. Und sollte Hamilton nach einem möglichen achten Titel zurücktreten, wäre ein Platz im begehrten Silberpfeil frei.

Doch so weit will Vettel nicht denken: „Es kommt darauf an. Ich habe keine weiteren zehn Jahre in der Formel 1, vielleicht sogar weniger. Ich sehe mich nicht in der F1, wenn ich 40 bin, wie Kimi oder Michael.“ Räikkönen geht 2021 als 41-Jähriger in seine 19. Saison, Schumi ging erst mit 43 Jahren endgültig in Rente.