DTM-AusstiegBMW und Berger werfen Audi Wortbruch vor – Serie vor dem Aus

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Gerhard Bergers spektakuläre Elektrostudie für 2025 sah Audi- und BMW-Boliden mit 1000 PS vor. Aber nun zog Audi den Stecker.

von Oliver Reuter (reu)

München – Die deutschen Premiumhersteller opfern die DTM für ihr fragwürdiges Formel-E-Engagement. Nach Mercedes-Sportchef Toto Wolff (48) Ende 2018 zog nun auch Audi-Vorstand Markus Duesmann (51) für 2021 den Stecker und lässt BMW alleine zurück. Dadurch steht die Serie vor dem Aus.

Und das trotz der von DTM-Boss Gerhard Berger (60) für 2022 zugesagten Umstellung auf die von den Konzernen geforderten Hybridmotoren und der spektakulären Elektrostudio mit 1000 PS für 2025. Kein Wunder, dass Berger, BMW, Fahrer und Fans sauer auf Audi sind.

BMW-Vorstand sauer auf Audi-Kollegen

BMW-Vorstand Klaus Fröhlich (59) wirft Audi in der „SZ“ Wortbruch vor: „Wir hatten mit den Kollegen sehr vertrauensvoll die nächsten Schritte zu einer zukunftssicheren elektrifizierten DTM vereinbart, an die sie sich jetzt nicht mehr halten. Dass Audi das aufs Spiel setzt, wo wir auch gemeinschaftlich so viel Arbeit reingesteckt haben, verwundert mich.“

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Das BMW-Trio Jens Marquardt, Klaus Fröhlich und Nicolas Peter ist enttäuscht von ihren Audi-Kollegen.

DTM-Boss Gerhard Berger geschockt

Auch Berger, der schon vom Mercedes-Ausstieg geschockt war, kritisiert Audi: „Die Kurzfristigkeit stellt mich, BMW und alle weiteren Teams vor besondere Herausforderungen. Hier hätten wir uns – gerade in Corona-Zeiten – ein Vorgehen im Sinne unserer gemeinsamen Gesellschaft gewünscht.“

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DTM-Boss Gerhard Berger ist entsetzt über den Audi-Ausstieg.

Globale Super-Serie mit Japan-Flitzern geplant

Der Ex-Formel-1-Star hatte trotz des Mercedes-Wortbruchs in den letzten Jahren die Weichen auf eine erfolgreiche Zukunft gestellt, mit Aston Martin (Ausstieg nach nur einem Jahr) eine dritte Marke in die DTM geholt und den japanischen Super-GT-Teilnehmern Nissan und Lexus eine globale Tourenwagen-Serie vorbereitet.

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DTM-Boss Gerhard Berger mit dem japanischen GTA-Vorsitzendem Masaaki Bandoh beim SuperGT-Besuch der DTM in Hockenheim.

Gerhard Berger denkt nicht an Aufgabe

Nun steht der frühere BMW-Sportchef mit seinem Nachfolger Jens Marquardt (52) 2021 alleine da. Doch Berger denkt nicht an Aufgabe: „Momentan stellt sich diese Frage für mich nicht.“

Er hofft, mit seinem Hybrid- und Elektro-Konzept doch noch neue Hersteller gewinnen zu können: „Die Millionen von Fans, die hinter der Plattform stehen, stimmen mich zuversichtlich, die DTM wieder flott zu bekommen.“

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Nach dem Audi-Ausstieg steht BMW mit seiner Elektro-Vision für 2025 erstmal alleine da und hofft nun auf japanische Hersteller.

BMW-Vorstand deutet DTM-Pause an

BMW-Vorstand Fröhlich deutet eine DTM-Pause an, wie es sie schon 1996 bis 1999 gegeben hatte: „Es wird vielleicht eine Unterbrechung geben. Aber die DTM hat in ihrer Geschichte ja schon einmal ausgesetzt und ist zurückgekommen.“