Mönchengladbach – Der DFB hat eine Entscheidung zu den Rassismus-Protesten einzelner Spieler gefällt. Diese werden von den Vereinsverantwortlichen begrüßt.

Die Manager der betroffenen Vereine, Max Eberl (46/Borussia Mönchengladbach), Horst Heldt (50/1. FC Köln) und Michael Zorc (57/Borussia Dortmund), haben den Verzicht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Strafen für Rassismus-Protesten begrüßt.

Max Eberl: „Großartiges Zeichen von Marcus“

„Ich bewerte das als total richtig“, sagte Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Eberl, dessen Stürmer Marcus Thuram (22) nach einem Tor gegen den 1. FC Union Berlin auf die Knie gesunken war.

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„Wir als Verein, wir als Bundesliga und wir als einzelne Personen stehen komplett dahinter. Es war ein großartiges Zeichen von Marcus.“

„Hätte mir gewünscht, man wäre anders umgegangen“

Er sei ohnehin überrascht gewesen, dass der Fall überhaupt geprüft wurde, ergänzte der 46-jährige Eberl. „Ich verstehe, dass der DFB das tun musste, weil das in den Regularien steht“, sagte er.

„Aber es geht hier um ein Thema, das die Welt betraf. Marcus hat ein klares Statement in die Welt gesendet. Von daher hätte ich mir gewünscht, dass man von Anfang an anders damit umgeht. Aber zum Glück ist es jetzt so ausgegangen.“

Zorc: „Inwieweit die Aktionen politisch waren, vermag ich nicht zu beurteilen.“

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc erklärte, er finde es „sehr gut, dass sich DFB-Präsident Fritz Keller von ganz oben Gedanken dazu macht und flexibel reagiert. Inwieweit die Aktionen politisch waren, vermag ich nicht zu beurteilen. Es ging hier ja um Menschlichkeit.“

Jadon Sancho (20) hatte nach einem Tor in Paderborn ein Trikot über den Kopf gezogen und ein Shirt mit der Aufschrift „Justice for George Floyd“ gezeigt.

„Für uns alle ist das selbstverständlich“

Kölns Sportchef Heldt, dessen Stürmer Anthony Modeste (32) nach einem Treffer beim 2:4 gegen RB Leipzig demonstrativ seine helle Innenseite der rechten Hand und die dunkle Außenseite der linken Hand nebeneinander zeigte, erklärte: „Der DFB hat klug gehandelt.“

„Für uns alle ist es selbstverständlich, dass es extrem wichtige Themen sind, dass man sich solidarisiert und sich bekennt, dass wir alle gegen Rassismus sind. Deshalb war meine Erwartungshaltung vorher schon so, dass es keine Strafe geben wird.“

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Die Spieler hatten sich mit dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in den USA solidarisiert und sich auf die Seite der Protestierenden gestellt. (sid/mir)