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„Erde wehrt sich gegen Menschen“Löw mit emotionalen Botschaften in Corona-Krise

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Joachim Löw wirkte bei der DFB-Video-Pressekonferenz aus dem heimischen Haus in Freiburg schwer bewegt.

Frankfurt – Der Fußball steht still, auf die Gesellschaft kommen große Prüfungen zu. Die Krise durch den Ausbruch des Coronavirus hat Joachim Löw (60) zu einem eindringlichen Appell genutzt – und einem finanziellen Signal.

Joachim Löws Worte waren aufwühlend

Die Worte, die der Bundestrainer bei seiner Bewertung der Lage wählte, waren aufwühlend und grundsätzlich.

„Die Corona-Krise hat die Welt fest im Griff. Und nichts, nichts ist mehr, wie es vorher war. Aus meiner Sicht heraus ist diese Entscheidung, die EM ausfallen zu lassen oder zu verschieben, die völlig richtige und völlig alternativlos.“

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Löw nachdenklich: „Die letzten Tage haben mich schon sehr beschäftigt. Die Welt hat irgendwie ein kollektives Burn-out erlebt. Nicht nur einzelne Menschen, sondern alle. Ich habe auch so das Gefühl, dass die Welt und vielleicht auch die Erde sich so ein bisschen stemmt und wehrt gegen die Menschen und deren Tun, denn der Mensch denkt immer, dass er alles weiß und alles kann und das Tempo, das wir so die letzten Jahre irgendwie auch vorgegeben haben, das war schon auch nicht mehr zu toppen. Macht, Gier, Profit, noch bessere Resultate und Rekorde standen im Vordergrund. Umweltkatastrophen, wie in Australien oder sonst wo, die haben uns nur am Rande berührt.“

Joachim Löw will auf Teile seines Gehalts verzichten

Der Bundestrainer will in diesen Tagen nicht darüber nachdenken, ob im Juni die Länderspiele gegen Italien und Spanien nachgeholt werden können, ob diese dann mit oder ohne Publikum stattfinden könnten oder wie die Turnierchancen im kommenden Jahr sind. „Die Gesundheit und Sicherheit der Menschen haben oberste Priorität. Man kann Panik haben oder nach vernünftigen Lösungen suchen. Wir müssen beweisen, dass wir auch anders, respektvoll miteinander umgehen können. Alles wird sich entschleunigen. Der Fußball steht hinten an. Die Entwicklung hat uns überfahren.“

Die Nationalmannschaft hat deshalb spontan 2,5 Mio. Euro für den Kampf gegen das Coronavirus gespendet und die Fans aufgerufen, sich ebenfalls zu engagieren. Auch Löw und DFB-Direktor Oliver Bierhoff (51) haben Präsident Fritz Keller (62) schon signalisiert, dass sie auf Gehalt verzichten wollen. „Wir wissen nicht, wie lange die Krise geht, aber wir müssen auch Kurzarbeit einplanen“, sagte der DFB-Boss.

Löw nutzte die Situation auch zu einem politischen Statement: „Man sieht in dieser Krise, dass Populismus und Aktionismus keine Chance haben. Seriöse Entscheidungen in der Politik sind nun gefragt und da finde ich, dass sich vieles in die richtige Richtung bewegt. Die Vorgaben sind sehr, sehr wichtig.“

Er versuche soziale Kontakte zu vermeiden und sich hauptsächlich im Kreise seiner Familie und Freunde zu bewegen. „Ich gehe so wenig wie möglich nach draußen, nur zum Spazierengehen und zum Fahrradfahren. Ansonsten bleibe ich zuhause.“