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Nach „Missgungst und Neid“-InterviewDHB meldet sich in der Causa Gensheimer zu Wort

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DHB-Kapitän Uwe Gensheimer hat nach dem Spiel gegen Brasilien seine Teamkollegen scharf kritisiert.

von Anton Kostudis (kos)

Kairo – Hoppla, das waren definitiv Aussagen mit ordentlich Zündstoff-Potenzial! Nach dem 31:24-Erfolg der deutschen Handballer im zweiten WM-Hauptrundenspiel gegen Brasilien war Uwe Gensheimer (34) am Samstagabend am ZDF-Mikrofon mal so richtig der Kragen geplatzt.

  • Deutschland verpasst trotz 31:24 gegen Brasilien bei der Handball-Weltmeisterschaft das Viertelfinale
  • Spielführer Uwe Gensheimer übt heftige Kritik an seinen Teamkollegen
  • Jetzt reagiert auch der Deutsche Handballbund (DHB) auf die Diskussionen

Sein Vorwurf, in der Mannschaft gäbe es Missgunst und Neid, schlug am Sonntag (24. Januar) sogar so sehr Welllen, dass sich der Deutsche Handballbund zu einer Reaktion gezwungen sah.

Der Frust war trotz des Sieges spürbar: Denn das DHB-Team hatte schon vor dem Anwurf das WM-Aus ereilt. Weil sowohl Europameister Spanien (38:23 gegen Uruguay) als auch Ungarn (30:26 gegen Polen) ihre Partien zuvor gewannen, war das Viertelfinale für Deutschland rechnerisch nicht mehr möglich.

Vor allem DHB-Kapitän Gensheimer hatte sich im Turnierverlauf einiges an Kritik anhören müssen. Darauf angesprochen erklärte der Linksaußen zunächst: „Eigentlich habe ich gar keinen Bock, diese Frage zu beantworten.“

DHB-Kapitän Uwe Gensheimer schießt gegen Teamkollegen

Das tat er dann allerdings doch. Und ging dabei auch deutlich seine Teamkollegen an. Denn Gensheimer begründete seine bislang magere WM-Torausbeute von elf Treffern in vier Partien damit, dass er von seinen Nebenleuten nicht oft genug angespielt werde.

„Ich weiß nicht, ob das der Vereinszugehörigkeit geschuldet ist. Missgunst und Neid sind manchmal schon ein bisschen da, habe ich das Gefühl“, sagte der Routinier von den Rhein-Neckar Löwen. „Ich weiß, dass ich besser Handball spielen kann“, erklärte Gensheimer weiter. „Nichtsdestotrotz glaube ich schon, dass ich nach wie vor der Rückhalt der Mannschaft bin.“

DHB reagiert mit einer Mitteilung zur Causa Gensheimer

Am Sonntag dann meldete sich der Deutsche Handballbund (DHB) gar mit einer Verbandsmitteilung zu Wort, in der auch Gensheimer zitiert wird: „Die ständige externe Kritik empfinde ich als respektlos und mangelnde Wertschätzung. Was von außen an unsere Nationalmannschaft herangetragen wird, entspricht in keiner Weise meinen Werten sowie dem Zusammenhalt und Geist unseres Teams.“

Und auch DHB-Sportvorstand Axel Kromer (44) reagierte mit scharfen Worten auf die Deutungen von Gensheimers Interview im ZDF, das nach dem 31:24 gegen Brasilien für Irritationen gesorgt hatte.

DHB reagierte auf Kritik von Uwe Gensheimer

„Die Interpretation des Interviews wirkt wie ein bewusstes Missverstehen“, sagte Kromer und fügte hinzu: „Unsere Innensicht ist und bleibt klar: Uwe Gensheimer ist als Kapitän unserer Nationalmannschaft ein Rückhalt für jeden Spieler und jedes Delegationsmitglied.“

Auch Bundestrainer Alfred Gislason hat Gensheimer in Schutz genommen. „Er hat zwar ein paar Fehlwürfe gegen Uruguay gehabt, aber sonst hat er sehr gut gespielt. Er ist ein sehr guter Kapitän.“

Uwe Gensheimer trotz durchwachsener Leistungen WM-Rekordtorschütze

Uwe Gensheimer reagierte auf die Kritik an seinen Leistungen bei der Weltmeisterschaft in Agypten. Er ist zwar im Laufe der WM zum deutschen Rekord-Torschützen bei Welttitelkämpfen (mittlerweile 182 Tore) aufgestiegen, aber dennoch hinter seinem Leistungspotenzial zurückgeblieben. Im Auftaktmatch gegen Uruguay überholte er mit seinen drei Treffern den bisherigen Rekordhalter Florian Kehrmann (43, 173 Tore), der 2007 Weltmeister wurde.