Zu StudienzweckenKölner Mediziner will Fans in die Stadien lassen

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Am 1. Spieltag der Bundesligasaison (19. September 2020) waren zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach einige Zuschauer erlaubt.

Köln – Es ist ein Tag, auf den tausende Fußballfans warten, dass sie endlich wieder in die Stadien dürfen. Führende Intensivmediziner wollen das jetzt möglich machen, zumindest unter Studienbedingungen wieder Fans zuzulassen und daraus Erkenntnisse über die Corona-Verbreitung bei Großveranstaltungen ziehen. Das forderte der Kölner Intensivmediziner Christian Karagiannidis am Mittwoch (24. Februar) in der „Rheinischen Post“.

  • Kölner Intensivmediziner fordert Fußballfans zu Studienzwecken in Stadien zu lassen
  • Daraus ließen sich Daten ermitteln, wie hoch das Infektionsrisiko bei Veranstaltungen ist
  • Bezahlen soll die Studie der Deutsche Fußballbund (DFB)

Es gebe „noch immer keine validen Daten zum Infektionsrisiko“ bei solchen Veranstaltungen, sagte Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin. Die Bundesliga-Stadien würden sich hervorragend für Testläufe eignen, sagte der Intensivmediziner.

Mediziner will die Hälfte der Sitzplätze im Stadion freigeben

Konkret schlägt er vor, die Hälfte der Sitzplätze unter strengen Studienbedingungen und Hygienekonzepten freizugeben. Personen mit erhöhter Temperatur oder einem positiven Corona-Test sollten zuvor ausgeschlossen werden. Die Fans würden dann in verschiedene Blöcke aufgeteilt. „Ein Sitzblock bekommt durchgehend FFP2-Masken, ein anderer Block den etwas einfacheren medizinischen Mund-Nasen-Schutz“, schlägt der Mediziner von der Lungenklinik in Köln-Merheim vor.

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Nach drei Tagen erfolge ein weiterer Corona-Test bei allen Zuschauern. „An diesen Ergebnissen ließe sich ablesen, wie viele Menschen bei negativem Schnelltest trotzdem Corona-positiv waren, wie viele erst nach dem Spiel eine Infektion aufwiesen und wie viele sich möglicherweise im Stadion angesteckt haben.“

Finanziert werden soll die Studie nach Vorschlag des Arztes durch den DFB, der über „ausreichende Mittel“ verfüge und Interesse daran habe, „möglichst rasch Zuschauer in Stadien zu lassen“. (dpa)