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Selke attackiert DoppelpackerBremen: Zoff nach Stuttgarts Tor-Spaziergang

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Davie Selke schnappt sich Silas Wamangituka nach dessen Tor. Schiri Frank Willenborg kommt mit der Gelben Karte.

Bremen – Davie Selke knöpfte sich Matchwinner Silas Wamangituka vor und fand deutliche Worte. „Ich glaube, dass es respektlos war. Da brauchen wir nicht drumherum reden. Der Junge macht ein super Spiel. Dann soll er den Ball einfach reinhauen und nicht so rumlaufen“, sagte Selke nach dem 1:2 (0:1) von Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart am Sonntag in der Fußball-Bundesliga.

Erzürnt hatte den Bremer Stürmer die provokante Aktion des VfB-Profis, der Torhüter Jiri Pavlenka nach einer Unstimmigkeit mit Ömer Toprak den Ball abgeluchst hatte und aufreizend lässig Richtung Torlinie gegangen war. Im Schritttempo ging er auf die Torlinie zu und schoss erst das 2:0, als ihn Pavlenka fast eingeholt hatte. Der Torschütze sah die Gelbe Karte und musste sich von Werder-Trainer Florian Kohfeldt nach dem Abpfiff noch eine Standpauke anhören.

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Der Moment, der die Bremer sauer machte: Silas Wamangituka spaziert mit dem Ball am Fuß aufs Tor zu.

Die Aktion hätte sich Wamangituka sparen können. Auch so stand er im Mittelpunkt des ersten VfB-Sieges in Bremen seit 14 Jahren. Der Stürmer war der überragende Spieler und erzielte auch den Führungstreffer per Foulelfmeter (31.) für den Aufsteiger, der in der Tabelle deutlich näher an den Europacup-Plätzen liegt als an den Abstiegsrängen. Das Bremer Anschlusstor von Davie Selke kam zu spät (90.+3).

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Pellegrino Matarazzo: „Silas wollte auf Zeit spielen“

VfB-Coach Pellegrino Matarazzo nahm seinen Angreifer in Schutz. „Wenn man Silas kennt, weiß man, dass er ein schüchterner Junge und nicht arrogant ist“, sagte der Coach und fügte hinzu: „Ich habe bei dem Tor gedacht, dass er auf Zeit spielen will, wie wenn man zur Eckfahne geht, das hat er mir auch nach dem Spiel bestätigt“. Er habe aber auch Verständnis für die Bremer Reaktionen.

Werder-Coach Florian Kohfeldt wollte die Szene „nicht überdramatisieren“ und richtete nach der zweiten Niederlage in Serie mahnende Worte an sein Team: „Es kann schnell gehen. das haben wir letztes Jahr erlebt. Noch ist der Abstand groß genug, aber wir müssen wachsam sein. Keiner darf diese Situation unterschätzen.“

Wirbel um Gelbe Karte für den Doppel-Torschützen

Diskussionen gab es auch um die Gelbe Karte. Die Schiri-Experten von Collinas Erben klärten auf, dass es diese nicht wegen der aufreizenden Art des Torschützen und auch nicht wegen Zeitspiel gab. Vielmehr habe Schiri Frank Willenborg den Karton wegen einer „moralischen Mitverantwortung an der Gesamtsituation“.

Werder stand in der Abwehr zwar zumeist gut, konnte sich vorne aber nur selten wirklich durchsetzen. Die Bremer haben nun sieben Spiele nacheinander nicht gewonnen. Der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz beträgt vier Punkte.

Yuya Osako lässt große Bremer Chance liegen

In einem insgesamt intensiven Spiel startete Werder noch einen Tick bissiger und zielstrebiger. Nach fünf Minuten hatte Yuya Osako die große Chance, die Grün-Weißen in Führung zu bringen. Der Japaner verzog freistehend aus 15 Metern und zentraler Position jedoch. Angefeuert und lautstark gecoacht vom wie gewohnt an der Seitenlinie sehr agilen Trainer Florian Kohfeldt, erarbeiteten sich die Bremer zunächst Vorteile im Mittelfeld, ohne sich dabei jedoch weitere Torchancen zu erspielen.

Tahith Chong, der neu in die Bremer Startelf gerückt war, foulte Wataru Endo im Strafraum und Wamangituka verwandelte den fälligen Elfmeter souverän. Die Führung gab dem VfB zusätzliche Sicherheit. Die Gäste standen defensiv stabil und unterbanden die meisten Bremer Angriffe bereits im Mittelfeld. Werder kommunizierte und arbeitete zwar weiter viel, das Fehlen der beiden verletzten Stürmer Milot Rashica und Niclas Füllkrug war den Norddeutschen jedoch deutlich anzumerken.

Bremens Pavlenka prallte mit Stuttgarts Castro zusammen

Zwischendurch musste Werder einen Schockmoment überstehen: Keeper Pavlenka prallte bei einer Rettungstat mit Stuttgarts Gonzalo Castro zusammen und blieb danach stark benommen liegen. Nach einer Behandlungsunterbrechung stand der 28-Jährige aber wieder und konnte weiterspielen.

Für die Schlussphase wechselte Kohfeldt frische Angreifer ein und Werder probierte nochmal alles. Stattdessen traf aber erneut der VfB durch Wamangituka. Werder antwortete jedoch noch einmal durch Selke, das reichte aber nicht. Die Stuttgarter bejubelten ihren ersten Sieg in Bremen seit der Meistersaison 2006/07. (dpa)