FC-Konkurrent startet in Final-WocheSchaaf setzt für die Werder-Wende auf Angriff

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Thomas Schaaf am Montag (17. Mai) vor seiner ersten Einheit als Interimstrainer bei Werder Bremen.

von Béla Csányi (bc)

Bremen – Mit neuen Impulsen und einem alten Bekannten geht Werder Bremen in die entscheidende Woche im Rennen um den Klassenerhalt. Am Montag (17. Mai 2021) leitete Thomas Schaaf (60) seine erste Werder-Einheit nach knapp acht Jahren Pause. Zwar sorgt die Klub-Ikone für neue Hoffnung im Abstiegskampf, die Kritik an der Bremer Vereinsführung reißt dennoch nicht ab.

  • Erstes Training unter Thomas Schaaf bei Werder Bremen
  • Werder hofft auf die Rettung unter Schaaf
  • Erste Gerüchte um neuen Werder Trainer für kommende Saison

Zwischen Klassenerhalt, Relegation und dem direkten Abstieg ist für den aktuellen Tabellen-16. am letzten Spieltag noch alles möglich. Alles andere als einen Heimsieg müsste Bremen womöglich teuer bezahlen.

Denn im Fernduell um die Rettung lauert der 1. FC Köln, das Heimspiel gegen Schlusslicht Schalke 04 in der Hinterhand, um Werder direkt in die zweite Liga zu schießen.

Thomas Schaaf will Werder Bremen zum Klassenerhalt führen

Nach den anhaltenden Negativ-Ergebnissen der vergangenen Wochen war Schaaf beim Dienstantritt sichtlich bemüht, die grauen Abstiegs-Wolken beiseite zu schieben. „Wir wollen einen neuen Rahmen schaffen und Selbstvertrauen ins Team bringen. Die Spieler müssen an ihre Fähigkeiten glauben“, sagte er auf einer Pressekonferenz nach dem Trainings-Einstand am Montag.

In seinen 14 Jahren als Werder-Coach zwischen 1999 und 2013 stand Schaaf vor allem für begeisternden Offensiv-Fußball, entsprechend forsch will er auch seine Mission als Feuerwehrmann angehen.

Mit Torschusstraining nach einem anfänglichen Vortrag an der Taktiktafel ließ Schaaf gleich bei der ersten Einheit die gewohnte Handschrift erkennen. „Wir dürfen nicht passiv sein sondern müssen immer aktiv bleiben. Ganz egal, in welcher taktischen Ausrichtung“, bekräftigte er seine Vorstellungen.

Kritik an Werder-Bossen – erste Trainer-Kandidaten in Bremen gehandelt

Zumindest kurzfristig versöhnte die Berufung von Schaaf zum Feuerwehrmann viele Fans, die das lange Zögern der Bremer Vereinsführung zunehmend kritisch gesehen hatten. Dass Sport-Geschäftsführer Frank Baumann (45) trotz der anhaltenden Negativserie erst einen Spieltag vor Saisonende reagierte und sich von Florian Kohfeldt (38) trennte, sorgte aber auch bei vielen Ex-Bremern für Kopfschütteln.

„Ich weiß nicht, was sich die Bosse dabei gedacht haben. Aber es ist traurig, was aus so einem großen Verein geworden ist - es ist einfach nur noch bitter“, kritisierte der frühere Bremer Schlussmann Tim Wiese (39) beim Werder-Portal „deichstube.de“.

Ähnlich äußerte sich dort auch Aílton (47), der Werder unter Schaaf in der Saison 2003/2004 als Torschützenkönig zur Meisterschaft geführt hatte: „So schlecht, wie Werder in den letzten Wochen gespielt hat, habe ich Werder in der Bundesliga noch nie gesehen.“

Abhängig vom Verbleib in der Liga dürfte auch die Trainersuche ausfallen. Baumann kündigte einen externen Kandidaten an, spekuliert wird bereits über Miroslav Klose (42), der nach ersten Trainer-Schritten beim FC Bayern ab Sommer eine neue Herausforderung sucht. In Österreich wurde außerdem der frühere Werder-Profi Andreas Herzog (52) ins Spiel gebracht, der zuletzt zwischen 2018 und 2020 als Nationaltrainer Israels gearbeitet hatte. (bc)