Wegen Corona-BedrohungUefa überdenkt EM-Pläne: Doch keine Spiele in Deutschland?

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Die Uefa erwägt Berichten zufolge eine EM-Austragung in einem einzigen Gastgeber-Land. Ursprünglich hätte das Turnier 2021 in zwölf verschiedenen Ländern stattfinden sollen.

von Anton Kostudis (kos)

Berlin – Wirft die Uefa ihre Pläne für die Fußball-EM im kommenden Jahr doch noch über den Haufen? Entsprechende Überlegungen soll es beim europäischen Dachverband angesichts der nach wie vor ernsten Corona-Lage geben.

Einem Bericht der französischen Zeitung „Le Parisien“ zufolge könnte der Plan, das Turnier vom 11. Juni bis 11. Juli in zwölf verschiedenen Ländern stattfinden zu lassen, angesichts der Pandemie-Bedrohung kippen. So soll die EM vielmehr in einem Land stattfinden, konkret nennt das Blatt Russland als möglichen alleinigen Gastgeber.

Aufgrund der Corona-Lage war das Turnier im April um ein Jahr nach 2021 verschoben worden.

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Uefa überdenkt offenbar Pläne für EM 2021

Sollte die Uefa das Turnier nun tatsächlich doch in einem Land konzentrieren, würden viele Spielorte konsequenterweise im nächsten Jahr leer ausgehen. Auch Deutschland, das mit dem Spielort München als Austragungsort eingeplant war, wäre außen vor. Dort hätten eigentlich Joachim Löw (60) und sein DFB-Team die Vorrunde bestreiten sollen.

Die Nachricht kommt nicht überraschend: Denn Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (53) hatte schon Mitte Oktober angedeutet, dass die ursprüngliche Form des Turniers eine große Herausforderung darstelle. Er sagte in der ARD: „Diese Art von Europameisterschaft ist symbolisch eine nette Sache. Aber es ist für uns keine einfache Aufgabe, diese umzusetzen. Unabhängig von der Pandemie. Wir sind darüber nicht so glücklich, aber wir haben diese Euro und wir werden diese Aufgabe auch lösen.“

Die „Lösung“ könnte nun der radikale Schritt sein, dass Turnier an einen alleinigen Gastgeber zu vergeben. Am Montagabend gab es dazu vonseiten der Uefa allerdings noch keinen Kommentar.

Das paneuropäische Turnier war ein Traum des Ex-Uefa-Präsidenten Michel Platini (65) anlässlich des 60-jährigen Bestehens der EM gewesen. Auch Ceferin hatte die Pläne anfangs unterstützt, war dann aber zurückgerudert. Neben München sollte in Baku (Aserbaidschan), Kopenhagen (Dänemark), London (England), Dublin (Irland), Rom (Italien), Amsterdam (Niederlande), Bukarest (Rumänien), Sankt Petersburg (Russland), Glasgow (Schottland), Bilbao (Spanien) und Budapest (Budapest) gespielt werden. (kos)