Frust in Liga vierEx-Nationalspieler Badstuber degradiert und vom Platz gestellt

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Holger Badstuber sieht im Spiel gegen Mainz II von Schiri Christian Ballweg die Gelb-Rote Karte.

Stuttgart – Er machte 31 Länderspiele für Deutschland, wurde Champions-League-Sieger und sechsmal Deutscher Meister mit den Bayern. Doch für Holger Badstuber (32) sind die glorreichen Fußball-Zeiten schon länger Vergangenheit. Während der Sommervorbereitung 2020 wurde der Verteidiger von Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo (43) in die zweite Mannschaft versetzt, dort flog er nun vom Platz.

  • Holger Badstuber fliegt mit Gelb-Rot vom Platz
  • Ex-Nationalspieler wurde in Stuttgarter Reserve degradiert
  • Verteidiger sucht neue Herausforderung ab Sommer

Er nahm an der WM 2010 und der EM 2012 teil, doch derzeit ist die viertklassige Regionalliga Südwest seine Heimat. 19 Einsätze für die VfB-Reserve stehen derzeit für Badstuber zu Buche. Am Samstag (27. März) endete sein Einsatz beim Spiel gegen Mainz 05 II (Endstand 2:3) aber schon nach 60 Minuten. Ampelkarte beim Reservisten-Duell im Stuttgarter Robert-Schlienz-Stadion.

Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich nach exakt einer Stunde Spielzeit, als Schiedsrichter Cristian Ballweg (25) den Ex-Nationalspieler nach wiederholtem Foulspiel vom Platz stellte. Die erste Karte hatte der Routinier kurz vor der Halbzeitpause gesehen. „Durch den Platzverweis sind wir ins Hintertreffen geraten, aber wir hatten trotzdem noch die eine oder andere Möglichkeit nach vorne. Das ist natürlich ein gebrauchter Tag für uns und eine unnötige Niederlage“, sagte VfB-Reserve-Trainer Frank Fahrenhorst (43).

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Holger Badstuber sucht ab Sommer neuen Verein

Wie es mit Badstuber weitergeht, ist noch offen. Im Sommer endet sein Vertrag bei den Schwaben. Eine Verlängerung beim VfB, wo er im vergangenen Jahr degradiert wurde, ist ausgeschlossen. „Ich bin offen für alles, habe voll Lust auf Fußball und stehe voll im Saft“, sagte der 32-Jährige jüngst. „Das Gute ist: Ich bin ablösefrei. Das sollte für viele Vereine attraktiv sein. Es wäre problematisch, wenn ich etwas kosten würde.“

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Frustrierter Abgang: Ex-Nationalspieler marschiert nach seinem Platzverweis in die Kabine.

Dass die Gegner aktuell nur noch Stadtallendorf, Gießen und Alzenau statt Bayern, Dortmund und Leipzig heißen, kann Badstuber nur schwer akzeptieren. Genau wie seine Abschiebung in die Stuttgarter Reserve. „Ich habe einen Vertrag beim VfB Stuttgart und kann verstehen, wenn es verschiedene sportliche Ansätze gibt. Ich bin nicht erst seit gestern in diesem Geschäft, deswegen überrascht mich nur noch wenig“.

Den Verteidiger stört vielmehr, dass ihm intern hinter vorgehaltener Hand beim VfB negative Energie vorgeworfen wurde. „Was ist negative Energie? Wenn man kritisch ist und Ansprüche hat, die man auch an andere stellt? Ich werde nur kritisch bezüglich des Fußballs, nicht persönlich. Wenn das negative Energie sein soll, muss ich darüber schmunzeln“, sagte er im Kicker. (msw)