Stadion-Imbiss in FlammenSky-Mann spottet über Derby-Böller: „Jungs, war das alles?“

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Während des Hauptstadt-Derbys zwischen Union Berlin und Hertha BSC brannte ein Stadion-Imbiss an der Alten Försterei – vermutlich ausgelöst durch das Feuerwerk, das einige Anhänger beim Anpfiff abgebrannt hatten.

von Anton Kostudis (kos)

Berlin – Bundesliga-Derby in der Hauptstadt! Und wenn Union gegen die Hertha spielt, dann ist natürlich immer Feuer drin – diesmal allerdings auch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn unmittelbar mit dem Anpfiff ging es nicht nur auf dem Rasen zur Sache, sondern auch außerhalb der Arena: Vor der Alten Försterei brannten Anhänger ein minutenlanges Feuerwerk ab.

  • Union Berlin empfängt Hertha BSC zum Stadt-Derby
  • Minutenlanges Feuerwerk nach dem Anpfiff
  • Sky-Kommentator über Fan-Aktion: „Was ein Schwachsinn“

Krachende Böllerschläge hallten am Sonntagabend (4. April) von draußen in die Arena, minutenlang fackelten Fans – vermutlich Anhänger der „Eisernen“ – vor dem Stadion kiloweise Feuerwerkskörper ab.

Minutenlanges Feuerwerk bei Berlin-Derby zwischen Union und Hertha BSC

Der anhaltende Krach brachte schließlich auch Sky-Kommentator Michael Born (52) auf die Palme. „Jetzt hört doch mal mit dem Krach auf, da hinten. Da kann sich doch kein Mensch konzentrieren!“, meinte er zunächst genervt.

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Doch das Böllern ging munter weiter. Und Born wurde es offenbar zu bunt. „Was ein Schwachsinn“, motzte er. „Was hat man jetzt davon, dass man die ersten drei Minuten so einen Krawall veranstaltet?“

Nach drei Minuten hatten die Fans vor der Arena ihr Pulver dann verschossen. Borns süffisanter Kommentar: „Jungs, war das alles? Echt jetzt? Na gut, jetzt können wir uns vielleicht ein bisschen konzentrieren auf das, was wir eigentlich sehen wollen.“

Union Berlin: Stadion-Imbiss lichterloh

Tatsächlich war es eine gefährliche Aktion: Denn plötzlich brannte ein Stadion-Imbiss lichterloh – offenbar ausgelöst durch das Feuerwerk. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, da keine Zuschauer im Stadion waren, bestand wohl keine Gefahr. Dennoch: Das hätte richtig ins Auge gehen können!

„Wir waren da weder involviert noch haben wir ein Feuerwerk bestellt. Wir haben nichts davon geahnt, gewusst oder ähnliches“, sagte Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation bei Union.

Feuerwerk war auch hinter der Heimtribüne auf der Waldseite gezündet worden. „Der Weg ist auf öffentlichem Gelände sehr nah am Stadion, insofern kann man da sehr leicht einfach hinlaufen und eine Rakete in den Abendhimmel schießen“, sagte Arbeit.

Sky-Mann Born hatte von dem Brand aber offenbar nichts mitbekommen. Unions Sportboss Oliver Ruhnert (49) meinte über die Aktion: „Das habe ich gar nicht mitbekommen, dass da irgendwas gebrannt hat.“ Er ergänzte: „Ich persönlich brauch das auch nicht. Aber wir spielen hier Fußball-Bundesliga und keiner darf dabei sein. Da muss man irgendwo auch ein bisschen Verständnis für die Menschen haben.“

Union Berlin gegen Hertha BSC: Rassiges Hauptstadt-Derby

Auf dem Rasen ging es derweil ebenfalls ordentlich zur Sache. Union Berlin erwischte dabei einen echten Derby-Traumstart, überrannte den Lokal-Rivalen in der Anfangsphase förmlich.

Die Konsequenz: Der 1:0-Führungstreffer durch Robert Andrich (26), der in der neunten Minute einen satten Schuss im Hertha-Kasten unterbrachte. Besondere Genugtuung für den Mittelfeldmann: Im Hinspiel (3:1 für die Hertha) hatte Andrich – übrigens in der Hertha-Jugend ausgebildet – nach 23 Minuten glatt Rot gesehen und so seinem Team einen Bärendienst erwiesen. Diesmal machte er es besser.

Dann die erste Rudelbildung! Mitte der ersten Halbzeit bekamen sich nach einem bissigen Duell Hertha-Heißsporn Mattéo Guendouzi (21) und Unions Grischa Prömel (26) in die Haare – Referee Sascha Stegemann (36) zückte Gelb für beide Streithähne (28.).

Dann kam plötzlich Hertha BSC zurück ins Spiel. Guendouzi wurde im Strafraum gelegt, der Ex-Düsseldorfer Dodi Lukébakio (23) ließ sich die Chance aus elf Metern nicht nehmen – der 1:1-Ausgleich (35.).

Nach intensiven ersten 45 Minuten war klar: In diesem hitzigen Hauptstadt-Derby ist diesmal richtig Feuer drin!

Im zweiten Durchgang waren dann vor allem die Hausherren am Drücker. Doch der entscheidende Treffer wollte auf beiden Seiten letztlich nicht mehr fallen. Somit trennten sich beide Rivalen am Ende schiedlich, friedlich mit einem 1:1. Ein Punkt, mit dem beide Klubs am Ende leben konnten. Union bleibt mit 39 Zählern starker Siebter, die Hertha (25) baute den Vorsprung auf Relegationsrang 16 immerhin auf zwei Punkte aus. (kos)