Familien-DuellUnion-Profi will Bruder „umhauen, wenn es drauf ankommt“, der kontert

Schlotterbeck

Nico Schlotterbeck (r., damals SC Freiburg) spricht nach dem Spiel am 7. März 2020 mit seinem Bruder Keven Schlotterbeck (damals Union Berlin). Am Samstag, 20. Februar 2021 treffen sie wieder aufeinander, Nico spielt für Union, Keven für den SC.

Freiburg – Normalerweise telefonieren Keven (23, SC Freiburg) und Nico Schlotterbeck (21, Union Berlin) mehrmals in der Woche. In diesen Tagen herrscht zwischen den Brüdern aber Funkstille. „Wir sprechen erst wieder nach dem Spiel“, sagt Keven, der mit dem SC Freiburg am Samstag, 20. Februar (15.30 Uhr/Sky), auf den 1. FC Union Berlin mit seinem Bruder trifft.

  • Bruderduell beim Spiel SC Freiburg gegen Union Berlin
  • Nico Schlotterbeck würde Bruder umhauen, wenn es drauf ankommt
  • Keven Schlotterbeck kontert markigen Spruch

Vor diesem Duell in der Bundesliga reden beide nur übereinander.

Nico Schlotterbeck mit markigem Spruch, Bruder Keven kontert

Die forschen Worte von Freiburgs Union-Leihgabe Nico Schlotterbeck (21), dass er seinen Bruder „umhauen würde, wenn es darauf ankommt“, konterte der zweieinhalb Jahre ältere Keven vor dem direkten Aufeinandertreffen scherzhaft: „Dabei würde er sich mehr weh tun - wenn der Zug rollt, sollte man runter vom Gleis.“

Alles zum Thema Christian Streich

Nächste Saison könnten beide dann gemeinsam für den SC Freiburg spielen. Bis dahin kennen sie keinen Spaß.

Union Berlin hat Nico für ein Jahr vom SC ausgeliehen, Keven (23) spielte vergangene Saison ebenfalls auf Leihbasis für die Köpenicker. Er konnte dort viel Spielpraxis sammeln und kehrte fußballerisch und persönlich gereift zum Sport-Club zurück. Das erhofft sich der Verein in dieser Saison auch für Nico.

Christian Streich: Nächstes Saison beide Schlotterbecks in seinem Team?

Die beiden Brüder seien zwar beide ähnlich groß und hätten einen linken Fuß, seien ansonsten aber „ganz unterschiedliche Typen“, erzählte SC-Trainer Christian Streich.

Im Moment geht der Coach davon aus, dass im Sommer wieder beide Brüder zu seinem Kader gehören werden. „Das wäre jetzt besser als noch vor zwei Jahren“, sagte Streich. „Es ist nicht so einfach mit zwei Brüdern in einer Mannschaft, die beide ehrgeizig und jung sind.“

Diese Saison lief auch für Keven Schlotterbeck zunächst nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Nach seiner Union-Rückkehr formulierte er einen Stammplatz-Anspruch, musste sich verletzungsbedingt aber erst mal hinten anstellen. Seit Ende November hat er dann immer gespielt, und ist „froh, die Chance bekommen und genutzt zu haben“.

Vergangenes Wochenende in Bremen musste er wegen muskulärer Probleme allerdings passen, deshalb bezifferte Streich seine Einsatzchance für das Union-Spiel nur auf 48 Prozent. Da Nico Schlotterbeck zuletzt wegen einer Gelb-Rot-Sperre fehlte, ist ohnehin nicht klar, ob es am Samstag überhaupt zum direkten Duell der beiden auf dem Platz kommt.

Im größten Zwiespalt würden dann wohl die Eltern stehen, die ihre Söhne vor dem coronabedingten Zuschauerausschluss immer im Stadion angefeuert haben und jetzt auf den Fernseher angewiesen sind. „Mein Vater trägt eigentlich immer ein SC-Trikot und einen Union-Schal“, erzählt Keven Schlotterbeck. „Vielleicht macht es meine Mutter am Samstag andersrum.“ (dpa)