Masken-Zoff und Wechsel-WahnsinnUEFA-Regeln machen Löw fassungslos

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Joachim Löw musste seinen Mundschutz auf links ziehen, damit das Sponsoren-Logo nicht sichtbar war.

Stuttgart – Auch in Zeiten einer Pandemie gibt es für die Bürokraten im Fußball noch genug zu tun. Vor dem Abschlusstraining der deutschen Nationalmannschaft in Stuttgart hatte ein eifriger Regelhüter der UEFA seinen Auftritt, indem er auf die genauen Paragraphen des Ausrüstungsreglements hinwies.

Was dem Aufpasser vom europäischen Fußballverband nicht gefiel, waren die Mund-Nasen-Bedeckungen der Nationalspieler. Die Spieler, Betreuer und Trainer der Nationalmannschaft kamen mit ihren schwarzen Masken vom Hersteller aus Herzogenaurach zur Mercedes-Benz Arena. Doch die Streifen auf den Masken deckten sich nicht mit den Bestimmungen der UEFA.

Denn diese hat in 59 Artikeln haarklein definiert, welche Ausrüsterdetails, welche Farben, welche Muster zulässig sind und welche nicht. Und so mussten alle Mitglieder des Teams kurzerhand die Masken auf links ziehen, damit der Sponsor nicht mehr zu sehen war.

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UEFA erlaubt nur drei Wechsel in der Nations League

Ein weiterer Paragraphen-Wahnsinn der UEFA betrifft die Auswechselmöglichkeiten. In der Corona-Phase hatten nationale und internationale Verbände fünf statt drei Auswechselspieler erlaubt. Damit soll der hohen Anzahl an Spielen in kurzer Zeit Rechnung getragen werden. Die Belastung der Spieler kann so besser verteilt werden. Bundestrainer Joachim Löw (60) hätte sich diese Möglichkeit auch für das Nations-League-Spiel gegen Spanien am Donnerstagabend (20.45 Uhr, ZDF) gewünscht. Schließlich sind einige seiner Spieler noch kaum im Trainingsbetrieb. Doch EXPRESS weiß: Die UEFA hat dem DFB mitgeteilt, dass nur drei Spieler während der 90 Minuten gewechselt werden dürfen. Die Regel mit den fünf Wechseln, die zuletzt auch in den Champions-League- und Europa-League-Endrunden angewandt wurde, gilt in Stuttgart nicht.

Der Wahnsinn wird dadurch auf die Spitze getrieben, dass beim EM-Qualifikationsspiel der U21 am Donnerstag in Wiesbaden gegen Moldau (18.15 Uhr) fünf Wechsel gestattet sind. Zwei UEFA-Wettbewerbe mit zwei unterschiedlichen Regeln also, was Löw einigermaßen fassungslos macht.