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Tor-Maschine im BVB-KaderMoukoko: Besonderes Geschenk von Favre zum Geburtstag

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BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko, hier gemeinsam mit Lucien Favre am 11. August 2020 in Bad Ragaz, könnte schon am kommenden Samstag gegen die Hertha sein Profi-Debüt geben.

Dortmund – Wunderkind, Tor-Maschine, Hochbegabter – nie zuvor hat ein talentierter Jugend-Fußballer für größeren medialen Wirbel gesorgt als Youssoufa Moukoko (16).

Am Samstag könnte das Warten auf den ersten Profi-Einsatz des Dortmunder Jungstars ein Ende haben.

„Moukoko hat ein Talent, dem man nicht oft begegnet. Er ist schon eine Granate“, schwärmte Bundestrainer Joachim Löw (60). Schlägt diese Granate jetzt auch in der Bundesliga ein?

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Moukoko-Einsatz gegen Hertha unklar

Dortmunds Trainer Lucien Favre (63) hatte für sein Mega-Talent am Freitag zu seinem 16. Geburtstag ein besonderes Präsent. Der Schweizer nahm den Offensivespieler mit in den Kader für das Auswärtsspiel am Samstag in Berlin auf. Bei der Hertha könnte Moukoko so zum jüngsten Spieler der Bundesliga-Geschichte werden.

„Er hat als Spieler fantastisches Potenzial. Er ist schon sehr, sehr gut. Es macht Spaß, mit ihm zu trainieren“, erklärte Favre die Entscheidung.

Sportchef Michael Zorc (58) äußerte sich ähnlich, warnte aber zugleich vor einem zu großen Hype.

„Wir erleben ihn seit dem Sommer als sehr erfrischend. Gleichwohl möchte ich einräumen, dass mir das, was medial gerade abgeht, ein Stück zu weit geht“, befand Zorc. „Das gefällt mir nicht. Wir sollten alle ruhiger werden und die Dinge sich entwickeln lassen.“ 

BVB: Youssoufa Moukoko sorgte seit Monaten für Mega-Hype

Die Aussicht auf einen Platz im Profi-Kader hat ohnehin schon riesigen Hype um den Deutsch-Kameruner zusätzlich verstärkt.

Damit der Druck für das neue Juwel aus der BVB-Talentschmiede nicht ins Unermessliche steigt, schlug auch Sebastian Kehl (40) bewusst moderate Töne an: „Das ist ein großer Schritt für ihn, ein Prozess. Wir müssen ihm die nötige Ruhe und Zeit geben. Sein Weg beginnt jetzt erst“, sagte der Dortmunder Lizenzspielerchef dem „Kicker“.

Der Euphorie um seine Person begegnet Moukoko bisher mit erstaunlicher Gelassenheit: „Ich lese, was die Medien schreiben. Aber ich mache mir gar keinen Druck.“

Ob sein Coach gleich die erste Gelegenheit nutzt, ihm zur historischen Bundesliga-Premiere zu verhelfen, kümmert den Jungstar nach eigenem Bekunden wenig: „Ich weiß, irgendwann werde ich auf jeden Fall mein Debüt geben.“

Borussia Dortmund: Moukoko beweist unglaubliche Disziplin

Seit ihn sein Vater aus Kameruns Hauptstadt Yaounde nach Deutschland holte, hat Moukoko seinem Traum vom Profifußball alles andere untergeordnet. Seine professionelle Einstellung und sein unbändiger Ehrgeiz erhöhen nach Einschätzung von Lars Ricken (44) die Chance auf eine erfolgreiche Karriere.

„Er war nie der Spieler, der sich nur auf sein Talent verlassen hat. Es wird jungen Spielern oftmals vorgeworfen, sich darauf auszuruhen, aber er hat sich jedes Jahr konstant weiterentwickelt. Er hat alles für den Sprung in den Profibereich getan“, lobte der ehemalige BVB-Profi und derzeitige Direktor des Dortmunder Nachwuchsleistungszentrums.

Alters-Debatte um Moukoko erhitzte die Gemüter

Die vorzeitige Beförderung Moukokos vom Junioren- in den Profibereich scheint überfällig. Seit er als Elfjähriger vom FC St. Pauli zum BVB wechselte, übersprang er diverse Male ganze Jahrgänge, war aber immer chronisch unterfordert. In der U-17-Bundesliga traf er in 50 Spielen 83 Mal, in der U-19-Bundesliga sorgte er in 23 Partien für 44 Treffer.

Mit der Trefferzahl wuchs die öffentliche Aufmerksamkeit – nicht immer zu seinem Vorteil. So sorgten Spekulationen über sein angeblich höheres Alter für zwischenzeitlichen Wirbel. Eine Nachbeurkundung auf dem Standesamt in Hamburg-Harburg von 2016 räumte alle Zweifel juristisch aus.

Es spricht für die psychische Stabilität von Moukoko, dass er sich durch solche Störgeräusche nie beirren ließ. Auch der hässliche Vorfall vor wenigen Wochen während des Jugend-Derbys beim FC Schalke, als er von Zuschauern beleidigt und bedroht wurde, warf ihn nicht aus der Bahn.

„Ich bin stolz, mit dieser Hautfarbe geboren zu sein und werde es immer sein. Es gibt keinen Platz für Rassismus im Fußball und auf menschlicher Ebene“, kommentierte er beim Online-Netzwerk Instagram.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke: „Youssoufa hat das Tor-Gen“

Die hohe Zahl an kaum älteren BVB-Teamkollegen erleichtert seine Integration bei den Profis. Im Kreis von Jungstars wie Jude Bellingham (17), Giovanni Reyna (18), Jadon Sancho (20) und Erling Haaland (20) fühlt sich Moukoko wohl.

Schon wenige Tage nach den ersten gemeinsamen Einheiten im Sommertrainingslager von Bad Ragaz zollte ihm Haaland großen Respekt: „Ich will keinen Druck aufbauen, aber er ist der beste 15-Jährige, den ich in meinem Leben gesehen habe.“

Noch dürfte es Moukoko nicht gelingen, die Stammkraft im Dortmunder Angriff aus Norwegen zu verdrängen. Doch wann immer Haaland eine Pause benötigt, könnte Moukoko seine ersten Gehversuche starten.

Bei aller Sorge um einen drohenden leistungsmindernden Hype beim jüngsten BVB-Profi machte Vereinsboss Hans-Joachim Watzke (61) aus seiner Vorfreude auf das Debüt keinen Hehl: „Youssoufa hat das Tor-Gen. Egal, ob du bei der U19 drei oder vier Buden machst, wenn du die regelmäßig machst, hast du das Gen irgendwann.“ (dpa)