„Wir haben immer nur Glück“Tuchel mit Wutrede trotz Pokalsieg mit Paris

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Thomas Tuchel beim Ligapokalfinale zwischen Paris Saint-Germain und Olympique Lyon.

von Béla Csányi (bc)

Paris – Mit zwei Pokalsiegen hat sich Paris Saint-Germain erfolgreich aus der viermonatigen Corona-Pause zurückgemeldet, überzeugend trat die Startruppe von Trainer Thomas Tuchel (46) in den beiden Endspielen gegen AS St.-Étienne (1:0) und Olympique Lyon (6:5 n.E.) aber nicht auf.

Tuchels Freude über den Titel wurde am Freitag nach dem Sieg über Lyon zudem von der Anmerkung eines Journalisten getrübt, der sich nach der Torflaute seiner Mannschaft erkundigt hatte.

Journalist bringt Thomas Tuchel nach Pokalsieg von Paris Saint-Germain auf die Palme

„Sie haben in 210 Minuten in dieser Woche nur ein Tor geschossen“, merkte der Pressevertreter auf der Pressekonferenz nach dem Endspiel im Ligapokal an. Tuchel machte mit bösen Blick umgehend klar, was er von der Feststellung hielt und legte anschließend verbal nach.

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„Na und? Na und? Ja, wir haben immer nur Glück. Das kannst du so schreiben. Nur Glück, so ist das, keine Qualität, nur Glück“, keifte der frühere BVB-Coach.

Thomas Tuchel legt mit Wutrede nach kritischer Anmerkung gegen Paris Saint-Germain nach

Einmal in Rage, legte Tuchel sogar noch nach: „So ist einfach der Fußball. Weißt du, wie es Liverpool oder Barcelona ergangen ist? Wie sie gespielt haben und am Ende haben sie die Champions League gewonnen. Zeig mir ein Team, das in jedem Spiel vier oder fünf Tore schießt. Das ist unmöglich. Aber ich weiß schon, dass ihr immer einen negativen Punkt sucht. 99 Punkte sind positiv aber ihr sucht Nummer 100.“

Tatsächlich läuft es in dieser Saison durchaus nach Plan für den französischen Serienmeister. Die nationale Pflicht wurde mit dem Triple aus Meisterschaft und zwei Pokalsiegen erfüllt, in der Champions League steht PSG nach dem Achtelfinale gegen Borussia Dortmund im Finalturnier in Lissabon.

Thomas Tuchel bereits im März verärgert über Berichterstattung über Paris Saint-Germain

Die fortwährende Kritik am Spiel seiner Mannschaft brachte Tuchel nicht erst am Freitag auf die Palme. Schon nach dem Weiterkommen gegen den BVB im März zeigte er sich in seinem Sky-Interview sichtlich gereizt.

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„Ich habe Ihre Sendung vorher auf dem iPad zufällig gesehen, Da sehe ich die Schlagzeilen: ‘Tuchel hat sein Team nicht im Griff, die machen was sie wollen, er ist ein Zirkusdirektor.’ Schönen Gruß ins Studio!“, sagte er damals im Gespräch mit Moderator Patrick Wasserziehr (54). (bc)