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„Wissen gar nicht, was sie uns angetan haben“Friseur-Boss sauer auf Bundesliga-Stars

Frankfurt-Frisur

Frankfurts Spieler bejubeln am 20. Februar ein Tor gegen den FC Bayern. Die meisten Eintracht-Spieler haben frisch frisierte Haarschnitte.

Köln – Viele sehen mit Freude dem kommenden Montag (1. März) entgegen. Denn dann dürfen die Friseur-Betriebe in Deutschland ihren Corona-Lockdown beenden und wieder ihrem Beruf nachgehen.

  • Friseurverband-Chef kritisierte die Fußball-Profis
  • DFB antwortete auf Schreiben von Harald Esser
  • Bundesliga-Vereine reagierten unterschiedlich

Harald Esser (68), der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks, hatte zwischenzeitlich beim Anblick von zahlreichen perfekt frisierten Fußball-Profis den Eindruck, dass diese trotz des Verbots professionell frisiert wurden, obwohl die rund 80.000 Friseursalons in Deutschland seit dem 16. Dezember geschlossen waren.

„Es ist aufgefallen, sowas kommt ja nicht von heute auf morgen“, sagte Esser dem RND und ergänzte: „Die Fußballer durften arbeiten, was wir ja nicht konnten. Dann sieht man die Fußballspieler, die immer sehr viel Wert auf ihr optisches Erscheinungsbild legen, was ja auch die Haare anbetrifft. Das sind keine Amateur-Haarschnitte, die sie da bekommen, das sind wirklich Profi-Haarschnitte. Und dann kommt da ein kleiner Groll, auch bei den Fans.

Alles zum Thema DFB

Die perfekt gestylten Kicker hätten auch die Friseure und deren Mitarbeiter in Erklärungsnot gebracht, weil es vermehrt zu Anfragen nach Hausbesuchen gekommen war. „Es geht ja gar nicht darum, dass das mal irgendwie ein kleines Delikt ist – es war verboten, diese Friseur-Dienstleistungen auszuüben. Die sind noch verboten bis einschließlich Sonntag. Das ist eine Sache, die bestraft wird“, sagt Esser weiter.

DFB schob das Thema auf die Vereine ab

Aufgrund dieses Konflikts hatte sein Verband auch DFB-Präsident Fritz Keller (63) angeschrieben und appelliert, Solidarität zu zeigen. Der DFB habe in seiner Antwort jedoch darauf hingewiesen, dass die Profi-Vereine eigene Unternehmen sind.

Esser: Bayer Leverkusen hat reagiert, der 1. FC Köln nicht

Esser: „Daraufhin hat jede Innung die Vereine in ihrer Region angeschrieben. Und in Nordrhein-Westfalen weiß ich, dass zum Beispiel Bayer Leverkusen darauf reagiert hat. Ich weiß, dass der 1. FC Köln nicht reagiert hat.“ Im Zuge der Recherchen seines Verbandes ärgerte den 68-Jährigen vor allem eines: „Das Schlimmste ist, dass sie (einige Klubs, Anm. d. Red.) in ihrem Betreuerstab einen Friseur angestellt haben. Sie wissen gar nicht, was sie damit der Bevölkerung und uns angetan haben.“

Freiburgs Christian Streich wollte selbst zur Schere greifen

Freiburgs Trainer Christian Streich (55) nahm die Situation mit Humor. „Wenn ich jetzt beim Friseur gewesen wäre, würde ich auch nicht so wahnsinnig viel besser aussehen“, sagte er. Hätte es noch mal zwei oder drei Wochen gedauert, bis die Friseure wieder aufmachen, dann hätte er selbst zur Schere gegriffen, „und hätte das wirklich Überflüssige weggeschnitten“.

Jedenfalls habe er gelernt, dass er sich vielleicht nicht mehr alle vier oder fünf Wochen die Haare schneiden lassen müsse. (msw)