Skandal bei PSG gegen BasaksehirUEFA sperrt Vierten Offiziellen bis Saisonende

Demba-Ba-Schiri

Istanbuls Demba Ba (r.) ist außer sich über das Verhalten des Vierten Offiziellen Sebastian Coltescu (l.) am 8. Dezember 2020.

Paris – Es war eine große Aufregerszene beim Champions-League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Istanbul Basaksehir am 8. Dezember 2020. Der Vierte Offizielle soll einen Basaksehir-Verantwortlichen beleidigt haben. Jetzt sprach die UEFA ein Urteil.

  • Vorfälle bei Paris Saint-Germain gegen Istanbul Basaksehir
  • Vierter Offizieller Sebastian Coltescu soll Pierre Webo beleidigt haben
  • UEFA hat Sebastian Coltescu nun bestraft

Der Verband hat die Vorkommnisse nicht als Rassismus bewertet, den rumänischen Schiedsrichter Sebastian Coltescu (43) wegen „unangemessenen Verhaltens“ aber bis zum 30. Juni 2021 gesperrt, teilte die UEFA am Montag (8. März) mit.

Rumänisches Schiedsrichterteam versuchte sich zu verteidigen

Das Gruppenspiel zwischen dem französischen Meister und dem türkischen Klub war im Anschluss an eine Rote Karte gegen Basaksehirs Co-Trainer, Pierre Webo (39), abgebrochen worden. Der als Vierter Offizieller wirkende Coltescu soll Webo beim Platzverweis mit dem in Deutschland als „N-Wort“ umschriebenen Begriff bezeichnet haben.

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Dieser Ausdruck war im leeren Prinzenpark-Stadion während der TV-Übertragung deutlich zu hören. Zudem war zu hören, dass das Schiedsrichterteam aus Rumänien versuchte, sich damit zu verteidigen, dass Coltescu das rumänische Wort für Schwarzer (negru) benutzt habe und nicht das „N-Wort“.

Sebastian Coltescu muss an Bildungsprogramm teilnehmen

Aus Protest hatten beide Mannschaften den Platz verlassen. Einen Tag später wurde die Partie fortgeführt, Paris gewann mit 5:1. Der Fall hatte international hohe Wellen geschlagen und zu zahlreichen Protesten und Solidaritätsbekundungen geführt.

Coltescu muss nun vor dem 30. Juni 2021 an einem Bildungsprogramm für UEFA-Schiedsrichter teilnehmen. Im internationalen Kontext sei ein korrekter Sprachgebrauch unerlässlich, um Situationen zu vermeiden, wie sie im dem Spiel aufgetreten seien, hieß es von der UEFA. Der rumänische Schiedsrichterassistent Octavian Sovre (47) wurde wegen unangemessenen Verhaltens gerügt und muss ebenso am Bildungsprogramm der UEFA teilnehmen.

Mit diesen Entscheidungen vertritt die UEFA-Ethik- und Disziplinkommission die Auffassung, dass beide Referees gegen Artikel 11 Absatz und Artikel 6 (Verpflichtung zu angemessenem Verhalten) verstoßen haben, nicht jedoch gegen Artikel 14 (Rassismus und anderes diskriminierendes Verhalten). Webo wurde für sein unsportliches Verhalten vor den Vorfällen, das zur Roten Karte geführt hatte, für ein Europacupspiel gesperrt. (dpa)