Bordeaux – Girondins Bordeaux gehört zu den bedeutenden Traditionsklubs in Frankreich. Jetzt steht der Verein, bei dem einst viele deutsche Stars wie Klaus Allofs (64) unter Vertrag standen, vor dem Ruin. Die Zukunft von Frankreichs Fußball-Traditionsklub Girondins Bordeaux im 140. Jahr der Vereinsgründung steht in den Sternen.
- Girondins Bordeaux vor ungewisser Zukunft
- Der Traditionsklub hat arge finanzielle Probleme
- Auch sportlich ist der Verein in keiner guten Verfassung
Die Sport-Tageszeitung „L'Equipe“ titelte am Donnerstag (22. April) bereits: „Ein Denkmal in Gefahr!“
Hintergrund der dramatischen Entwicklung um die Girondins ist die Ankündigung des amerikanischen Investmentfonds King Street, seit November 2018 Mehrheitseigner des Vereins, zum Saisonende sein Engagement einzustellen.
Ligue 1: Girondins Bordeaux erwartet großen finanziellen Verlust
Bordeaux-Bürgermeister Pierre Hurmic (66) hat die Angelegenheit zur Chefsache erklärt und will sich selbst bemühen, neue Investoren an Land zu ziehen, um eine Insolvenz abzuwenden: „Die Girondins ist Teil unseres Erbes, Teil der Seele der Stadt Bordeaux. Das Rathaus hat eine Vision davon, wie der Klub in Zukunft aufgestellt sein soll.“
Der neueste Plan: Eine Gruppe lokaler Unternehmer will unter Einbindung der Fans, die über eine digitale Finanzplattform Aktionäre des Klubs werden können, einen Rettungsschirm aufspannen.
Allein für diese Saison erwartet der Klub einen Verlust von 80 Millionen Euro, auch weil Trikotsponsor Bistro Regent das Handtuch geworfen hat, weil die erwarteten Fernseheinnahmen der Liga durch die Zahlungsunfähigkeit des Vertragspartners Mediapro von 1,2 Milliarden Euro auf 600 Millionen halbiert wurden und weil - wie überall - die Zuschauereinnahmen ausblieben.
Aber da ein Investmentfonds vor allem an Rendite interessiert ist und nur in zweiter Hinsicht am Sport, dreht er eben den Geldhahn zu.
Sportliche Situation für Girondins Bordeaux brenzlig
Das wird in der Tat bitter für den sechsmaligen französischen Meister, der derzeit auf Platz 16, fünf Punkte von einem Relegationsplatz entfernt, dahinvegetiert. Ob Insolvenz verbunden mit Zwangsabstieg angemeldet werden muss, bleibt abzuwarten. Einer, der mit seinem Ex-Klub zittert, ist der vom 1. FC Köln an St. Etienne verliehene Anthony Modeste (33). Der Franzose lief in 57 Pflichtspielen für Bordeaux auf und erzielte dabei 15 Treffer. (sid)