Schalke versinkt im ChaosSpieler fordern Rausschmiss von Trainer Christian Gross

Gross-Rauswurf

Schalke-Trainer Christian Gross (hier beim Derby gegen Dortmund) ist bereits wieder gescheitert.

Gelsenkirchen – Ist bei Schalke 04 nun auch schon der vierte Trainer in dieser Saison nach David Wagner (49), Manuel Baum (41) und Interimscoach Huub Stevens (67) gescheitert? Das Chaos beim Tabellenletzten der Bundesliga wird auf jeden Fall immer größer.

  • Schalke 04 versinkt endgültig im Chaos
  • Spieler-Aufstand gegen Trainer Christian Gross
  • Co-Trainer Rainer Widmayer könnte übernehmen

Nach übereinstimmenden Medienberichten sind Anfang der Woche nach der 0:4-Derby-Niederlage gegen Dortmund einige Führungsspieler bei Sport-Vorstand Jochen Schneider (50) und Teammanager Sascha Riether (37) gewesen, um eine Ablösung von Trainer Christian Gross (66) durchzusetzen.

Jochen Schneider lehnt Gross-Rauswurf noch ab

Schneider hat dies zunächst abgelehnt. Teile der Mannschaft wollen angeblich unter Gross nicht weitermachen. Der Vorwurf aus der Mannschaft: Die Trainingsgestaltung unter Gross sei schlecht, taktisch sei der Schweizer nicht auf der Höhe und von der Seitenlinie kämen zu wenig Impulse.

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Gross hatte erst Ende Dezember 2020 die Trainingsleitung bei den Königsblauen übernommen – nach dem 14. Spieltag. Schneider hatte den Coach aus dem Ruhestand geholt. Nach zehn Pflichtspielen ist die Bilanz ein Desaster: Aus sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer sind inzwischen neun geworden.

Christian Gross verwechselte mehrmals Spielernamen

Dass der Coach viele Spieler zuletzt mit falschem Namen ansprach (Kaan Erdogan statt Can Bozdogan und Massimo Schüpp statt Alessandro Schöpf), kam in der Kabine auch nicht gut an. Außerdem kritisieren einige Spieler die Trainings- und Rehamethoden von Werner Leuthard (59). In ihren Augen ist er mit dafür verantwortlich, dass Schalke so viele Verletzte hat.

Co-Trainer Widmayer wird als Notlösung gehandelt

Am Samstag spielt Gross mit Schalke bei seinem Ex-Klub VfB Stuttgart. Sollte es dort eine weitere Pleite – es wäre dann bereits die achte im elften Spiel unter ihm – setzen, könnte der Schweizer wirklich fliegen. Diskutiert wird schon eine erneute Interimslösung mit Co-Trainer Rainer Widmayer (53) an der Seite von U19-Trainer Norbert Elgert (64) oder Eurofighter Mike Büskens (52).

Fans wütend auf vermeintliche Führungsspieler

Die Fans der Königsblauen registrierten das erneute Beben bei ihrem Verein mit Fassungslosigkeit. Vor allem die Tatsache, dass die Spieler, die während der gesamten Saison versagt haben, nun den Aufstand proben, sorgt für Entsetzen. „Wenn ich im Zusammenhang mit Schalke schon das Wort Führungsspieler lese, kann ich nur noch lachen“, schrieb ein Anhänger bei Twitter.

Schalke spielt am Samstag beim VfB Stuttgart

Vor der Fahrt nach Stuttgart hatte sich Gross noch kämpferisch gegeben. „Zweifeln tue ich nicht. Dass die Aufgabe schwierig ist, wusste ich von Anfang an. Es ist nicht einfacher geworden. Wir glauben aber fest daran, dass wir es noch schaffe können. So lange es mathematisch möglich ist, werden sie diese Antwort von mir hören.“

Bei den Schwaben steht Weltmeister Shkodran Mustafi (28), der im Derby kurzfristig ausgefallen war, wieder zur Verfügung. Auch Rückkehrer Sead Kolasinac (27), der unter der Woche individuell trainiert hatte, sei einsatzbereit.

Ein Fragezeichen steht, so Gross, hinter den Mittelfeldspielern Nassim Boujellab (21, Bänderverletzung im Sprunggelenk und Knie) und Nabil Bentaleb (26, Nervenentzündung im Oberschenkel). Verzichten muss der Coach bei seiner Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte auf neun verletzte Spieler, darunter die beiden Torhüter Ralf Fährmann (32) und Frederik Rönnow (28) sowie Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar (37). (msw)