Petersen prangert Fußball-Image an„Es gibt Menschen, die verzichten nicht gerne”

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Nils Petersen prangert das Image seiner Sportart an.  

Bremen – Die Corona-Pandemie setzt auch den Fußballvereinen ordentlich zu. Viele Klubs verständigten sich mit ihren Spielern auf einen Gehaltsverzicht, doch es gab auch Ärger, wie das jüngste Beispiel zwischen Adam Szalai und seinem Klub Mainz 05 zeigt.

Nils Petersen (31) hat dem Profi-Fußball deshalb ein „Image-Problem“ attestiert.

„Wer soll es verstehen, wenn Fußballer, die Millionen verdienen, nicht auf ein paar Tausend Euro verzichten wollen, während kleine Unternehmer Insolvenz anmelden müssen?”, sagte der Stürmer des SC Freiburg im Interview des „Weser-Kurier”. „Aber es gibt eben Menschen, die verzichten nicht gerne. Ganz egal, wie viel sie bekommen. Das ist eine Typfrage.”

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Nils Petersen: „Dann könnte ich mich als Fan gar nicht freuen”

Der frühere Torjäger von Werder Bremen und Bayern München plädiert zudem für Veränderungen in der Verteilung der Fernseh-Einnahmen, um die Spannung in der Liga zu erhöhen.

„Eine Idee wäre, die Gelder im Verhältnis von sportlichem Erfolg zu finanziellem Einsatz zu verteilen. Das würde dem Leistungsgedanken entsprechen und zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen”, sagte Petersen.

Gleichzeitig mahnte der Angreifer, dass die Profiklubs besser mit den Millionen-Einnahmen umgehen müssen. Durch die Corona-Pandemie seien Teams „schnell ins Schwimmen geraten, weil sie schlecht gewirtschaftet haben.” Dies sollte auch den Fans die Augen öffnen.

„Geht es darum, immer die besten Spieler zu kaufen. Oder geht es nicht eher darum, dass der Verein wirtschaftlich gesund ist”, betonte Petersen. „Ich denke, dass nur ausgegeben werden sollte, was eingenommen wird. Macht man das nicht, könnte ich mich als Fan gar nicht freuen.” (dpa)