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Weltmeister-Kollegen gratulierenLeverkusen-Sportchef Rudi Völler wird 60

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Rudi Völler feiert am Ostermontag seinen 60. Geburtstag.

Leverkusen – Rudi Völler vollendet am Ostermontag sein 60. Lebensjahr. Der Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen und ehemalige DFB-Teamchef muss es diesmal ruhig angehen lassen.

Beim letzten „runden“ Geburtstag gab sich die Fußball-Prominenz noch die Klinke in die Hand, dieses Jahr verwehrt die Corona-Pandemie einer der größten Persönlichkeiten des deutschen Fußballs eine standesgemäße Sause.

Rudi Völler: Geburtstag bei Spaghetti und Wein

Doch halb so wild: Dann feiert Rudi Völler seinen 60. Geburtstag am Ostermontag eben ganz gemütlich bei Spaghetti und Wein mit seiner Frau Sabrina und seinen fünf Kindern. „Darüber bin ich gar nicht mal so traurig. Ich bin glücklich, wenn ich meine Familie bei mir habe“, sagte der Weltmeister von 1990 dem Fachmagazin „kicker“.

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Schon vor seinem 50. Geburtstag hatte der gebürtige Hesse betont: „Ich brauche kein großes Fest. Ich stehe oft genug im Mittelpunkt“ – ehe ihn seine Frau mit einer riesigen Überraschungsparty überrumpelte. Dies kann ihm diesmal aufgrund der Kontaktsperre nicht passieren, lediglich via Handy werden unzählige Glückwünsche hereinflattern.

Rudi Völler: Weltmeister-Kollegen und Weggefährten gratulieren

So meldeten sich gleich mehrere seiner Weltmeister-Kollegen von 1990 per Videobotschaft zu Wort, gratulierten „Tante Käthe“ zum 60. Geburtstag und schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen. „Ich freu mich auf die nächsten 60 Jahre mit dir und grüße dich aus dem Hesseland. Freue mich, dich bald wiederzusehen, am liebsten natürlich bei einem Gläschen Wein“, verkündete Andi Möller (52) beispielsweise in einer Videobotschaft bei Sky.

Und auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus (59) ließ sich nicht zweimal bitten, dem ehemaligen Mitspieler zu gratulieren und an das gemeinsame Karriere-Highlight, die Weltmeisterschaft 1990, zu erinnern. Neben der Gratulation zu einer großartigen Karriere, auf und neben dem Platz, wünscht Matthäus Völler und seiner Familie vor allem Gesundheit.

Dietmar Hamann (46) wurde 2002 als Spieler unter Trainer Rudi Völler Vize-Weltmeister bei der WM 2002 in Japan und Südkorea. Neben Glückwünschen zum 60. Geburtstag bedankt sich Hammann für die „schönsten Jahre“ seiner Nationalmannschaftskarriere. „Feier schön, ich werde ein Glas auf dich trinken“, beendet der Ex-Nationalspieler seinen Gruß an Völler.

Rudi Völler: Bewegte Karriere als Spieler

Völler ist nicht nur seit Jahren das Gesicht von Bayer Leverkusen, er ist zugleich im immer stärker von Geld und Gier beherrschten Fußball-Geschäft ein Sympathieträger geblieben. „Ich sitze heute noch dem gleichen Menschen gegenüber, mit dem ich in der Zeit von 20 bis 30 recht viel Schabernack getrieben habe“, sagte Völlers langjähriger Nationalmannschaftsgefährte Pierre Littbarski dem „kicker“. Dabei hat „Tante Käthe“, wie der 90-malige Nationalspieler wegen seiner grau gelockten Haarpracht bereits zu seinen Profizeiten genannt wurde, im Fußball-Business viel erlebt.

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Als Spieler wurde er Bundesliga-Torschützenkönig 1983, bei der AS Rom eroberte Völler die Herzen der Tifosi, mit Olympique Marseille erklomm er 1993 als erster deutscher Spieler den Champions-League-Thron. An der Krönung zum Weltmeister 1990 hatte Deutschlands Fußballer des Jahres 1983 nicht nur aufgrund seines im Finale herausgeholten Elfmeters gewaltigen Anteil.

Rudi Völler als WM-Trainer 2002

Es sollte nicht Völlers letzter großer Dienst für den deutschen Fußball sein. Als Teamchef führte der einstige Weltklassestürmer 2002 die nur als Außenseiter gehandelte DFB-Auswahl bei der WM in Japan und Südkorea ins Finale gegen Brasilien (0:2). Seit jenem Sommer weiß die Republik, dass es nur „ein' Rudi Völler“ gibt.

„Völler ist ein absoluter Glücksfall für den deutschen Fußball“, sagte der damalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und sprach damit der Fußballnation aus der Seele. Selbst öffentliche Ausraster wie bei seinem legendären „Weizenbier“-Interview mit ARD-Moderator Waldemar Hartmann im Jahr 2003, gegenüber Schiedsrichtern oder seinem neuen „Erzfeind“ Videobeweis wurden „Rudi Nazionale“ nicht übel genommen. In der bundesweiten Wahrnehmung hat der gelernte Bürokaufmann immer noch einen Stein im Brett.

Rudi Völler: In Leverkusen unantastbar

In Leverkusen ist er nach seiner Rückkehr im Jahr 2005 ohnehin unantastbar. Den „Verein seines Herzens“ (Völler) hat er zu einem etablierten Champions-League-Klub geformt. Nur ein nationaler Titel blieb ihm als Vereinsfunktionär ebenso verwehrt wie in seiner Spielerzeit. „Dafür habe ich die wichtigen Titel gewonnen“, betont der Sport-Geschäftsführer der Werkself stets mit einem Augenzwinkern.

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Noch hat er dafür ja ein paar Jahre Zeit, seinen Vertrag bis 2022 will er auf jeden Fall erfüllen. Was danach kommt, lässt der Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Hanau bislang offen. Nur so viel verrät Völler: „Mit 70 sitze ich sicher nicht mehr hier in meinem schönen Büro im Stadion.“ (sid/cho)