Gegen Hertha ausgewechseltReus und Hummels: BVB gibt Update zu angeschlagenen Stars

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Erlösender Treffer: Julian Brandt (M.) brachte den BVB mit seinem 1:0 gegen Hertha BSC auf die Siegerstraße. Dafür feierten ihn seine Dortmunder Kollegen.

von Anton Kostudis (kos)

Dortmund – Königsklassen-Ansprüche gegen Abstiegs-Not: Die Rollen waren vor dem Top-Spiel der Bundesliga am Samstagabend zwischen dem BVB und Hertha BSC zweifelsohne klar verteilt: Nach 90 intensiv geführten Minuten jubelte letztlich der Favorit: Nach dem 2:0-Arbeitssieg rückten Coach Edin Terzic (38) und seine Dortmunder zumindest vorübergehend bis auf einen Zähler an die Champions-League-Plätze heran.

  • Borussia Dortmund siegt 2:0 gegen Hertha BSC
  • Sorgen um BVB-Abwehrchef Mats Hummels
  • Hertha weiter tief im Abstiegskampf

Die Hertha hingegen verpasste es, mit dem zweiten Sieg in Folge am 1. FC Köln (1:2 bei Union Berlin) vorbeizuziehen, hängt mit 21 Zählern als Tabellen-15. weiter tief im Keller fest. Für Coach Pal Dardai (44) stehen nun angesichts der kommenden Aufgaben (gegen Leverkusen, Derby bei Union Berlin, gegen Borussia Mönchengladbach) unangenehme Wochen an.

Hertha BSC macht BVB in Halbzeit eins das Leben schwer

Die ersten 45 Minuten standen ganz im Zeichen des Berliner Beton-Fußballs: Dardai hatte sein Team ultra-kompakt eingestellt, die Gäste zogen sich weit zurück und machten die Räume um den eigenen Sechzehner unglaublich eng. Der BVB hatte so zwar überragende 73 Prozent Ballbesitz, konnte diesen aber kaum in gefährliche Szenen ummünzen. Youngster Jude Bellingham (17), der am überragend reagierenden Berliner Schlussmann Rune Jarstein (36) scheiterte (33.), und Kapitän Marco Reus (31) in der 42. Minute ließen die besten Möglichkeiten ungenutzt. Super-Knipser Erling Haaland (20) wiederum war überhaupt nicht im Spiel, stand zur Halbzeit bei kümmerlichen fünf Ballkontakten.

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Nach Wiederbeginn ging es zunächst in ähnlicher Manier weiter: Der BVB bemühte sich, mit Kombinationen vors Tor zu kommen, blieb aber immer wieder an der vielbeinigen Berliner Abwehr hängen.

Julian Brandt bringt BVB mit Flatter-Schuss in Führung

Einem wurde es dann aber zu bunt: Julian Brandt (24) zog aus 30 Metern einfach mal ab – sein Flatter-Geschoss erwischte Jarstein auf dem völlig falschen Fuß, der Hertha-Keeper ließ den Ball ungelenk zur Dortmunder Führung passieren (54.). Was ein Bock des Torwart-Routiniers! „Er hat gesagt, da sei ein bisschen Wind gekommen. Rune hat uns in den vergangenen Spielen schon den Arsch gerettet. Keine Kritik an ihm“, sagte Herthas Maximilian Mittelstädt (23). Zum Spielverlauf meinte der Mittelfeldmann: „Da müssen wir uns alle an die eigene Nase fassen, hinten und vorne.“ Tatsächlich hatte die Hertha über 90 Minuten am Ende keinen einzigen Schuss aufs Tor abgegeben.

„Es ist für mich nicht so einfach , diese Saison“, meinte BVB-Kunstschütze Brandt. „Jedes Tor tut einem da natürlich sehr gut.“

„Schlimm ist, wenn du passiv und nicht mutig bist. Die zweite Halbzeit, das war komplett nicht in Ordnung“, kritisierte Dardai sein Team. Der Hertha-Coach gab angesichts seiner Harmlos-Offensive außerdem zu: „Ich mache mir Sorgen.“

Kurz darauf fast das 2:0: Mahmoud Dahoud (25) zog aus rechter Position ab, sein abgefälschter Schuss klatschte auf die Latte. In der Schlussphase klärte Jarstein dann aber wieder stark gegen Emre Cans (27) Kopfball nach einer Ecke (77.). Der eingewechselte Giovanni Reyna (18) traf kurz vor Schluss nur den Pfosten (89.). Der erst in der 84. Minute gekommene Youssoufa Moukoko (16) machte dann in der Nachspielzeit alles klar (90.+1). Es war schon das dritte Liga-Tor für das Sturm-Juwel in der laufenden Saison.

Sorgen muss sich der BVB allerdings um Abwehrchef Mats Hummels (32). Der musste nach 57 Minuten angeschlagen vom Platz, für ihn kam Dan-Axel Zagadou (21). „Mats hat ein bisschen sein Knie gespürt“, sagte Terzic. „Er spürt das schon seit einigen Wochen angesichts seiner Belastung. Er ruht sich ein bisschen aus, wir sind aber sehr zuversichtlich, dass es nichts Langwieriges ist.“

Eine Schrecksekunde hatte es auch in der Schlussphase gegeben: Vladimir Darida (30) stieg Reus von hinten unabsichtlich, aber dennoch fies auf den Knöchel, sah dafür von Referee Martin Petersen (36) glatt Rot. Reus blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, konnte nach längerer Behandlungspause weitermachen, verließ dann aber für Moukoko vom Platz. „Er wirkte aber auf mich sehr optimistisch, dass es nicht so schlimm ist. Das hoffen wir auch“, gab sein Coach vorsichtig Entwarnung.

Am Tag danach kündigte dann Lizenzspieler-Boss Sebastian Kehl (41) an: Beide Profis haben sich nicht schwerer verletzt, sollten beim Gastspiel beim 1. FC Köln (Samstag, 20. März, 15.30 Uhr, Sky) wieder mit dabei sein.