Polizei mit Schlagstock-EinsatzBVB-Bosse fliehen – Ultras im Schalke-Hotel

Neuer Inhalt

Fans des FC Schalke 04 dekorierten vor dem Bundesliga-Spiel gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund die Südkurve Gelsenkirchener Arena mit 7000 T-Shirts.

Gelsenkirchen – Die bittere 0:4-Blamage im Revierderby gegen Borussia Dortmund bringt im Nachgang noch zahlreiche bittere Nachrichten an die Öffentlichkeit. Für viele Schalke-Fans brachte die Pleite das Fass endgültig zum Überlaufen. Am späten Samstagabend versammelten sich zahlreiche Anhänger und versuchten die Arena zu stürmen. Auch im Netz machten viele ihrem Ärger Luft.

  • Schalke taumelt nach 0:4-Niederlage gegen Dortmund dem Abstieg entgegen
  • Fans versuchten nach Abpfiff die Arena zu stürmen
  • Schalker Ultras tauchten vor Derby im Teamhotel auf

Nach 90 qualvollen Minuten war es für die Elf von Christian Gross (66) endlich vorbei. Vier Treffer mussten die chancenlosen Schalker gegen Dortmund einstecken, wirkten nach Abpfiff ratlos – anders als etliche S04-Fans, die nach Abpfiff zum Stadion marschierten und versuchten, die Arena zu stürmen. Am Tor West wurden sie jedoch von der Polizei gestoppt.

Anschließend zogen die Anhänger weiter Richtung Parkplatz, um die Spieler zur Rede zu stellen, jedoch verhinderte die Polizei erneut eine Konfrontation. Die Schalke-Elf verließ die Arena um 21.35 Uhr über einen Not-Weg.

Alles zum Thema Twitter

Etwa 200 Anhänger hätten sich zum Spielende vor der Arena versammelt, an einer Stelle sei versucht worden, „Zäune zu überklettern“, sagte Polizeisprecherin Katrin Schute. Die Polizei verhinderte zusammen mit dem Ordnungsdienst das Eindringen ins Stadion. Es wurde ein Strafverfahren wegen Widerstands eingeleitet, in diesem Zusammenhang kam es zu Schlagstock-Einsatz. „Es gab keine Verletzten und keine Festnahmen“, berichtete Schute.

Watzke und Rauball verließen Arena vor Abpfiff

Auch für die BVB-Bosse Hans-Joachim Watzke (61) und Dr. Reinhard Rauball (74) endete das Derby brenzlig. Kurz vor Abpfiff wurde das Duo laut „Bild“ von Sicherheitskräften informiert, dass möglicherweise gewaltbereite Ultras auf dem Weg Richtung Stadion seien.

Watzke und Rauball verließen deshalb bereits vor Abpfiff ihre Plätze und verließen in ihren Privatautos das Stadion, ehe es zu einer möglichen Konfrontation mit Schalker Fans kommen konnte.

Schalker Ultras drangen ins Teamhotel ein

Bereits vor dem Derby hatte es einen Zwischenfall gegeben. Rund dreieinhalb Stunden vor dem Anpfiff waren gewaltbereite Chaoten laut Medienberichten ins Schalker Mannschaftshotel eingedrungen. Dort trafen die Ultras allerdings nur noch auf Sportchef Jochen Schneider (50) und Teammanager Sascha Riether (37). Die Spieler waren schon wieder auf ihren Zimmern.

„Natürlich ist so ein Vorfall in der Spielvorbereitung nicht förderlich. Wir haben die Situation aber schnell deeskaliert und in Gesprächen gelöst“, sagte Schneider am Sonntag (21. Februar).

Schalke 04 – Borussia Dortmund: Fans reagieren auf Twitter

Doch nicht nur vor der Veltins-Arena zeigten Anhänger ihren Unmut, besonders im Netz bekamen die Königsblauen ihr Fett weg.

Schalke-Fan @BeanMC fasste auf Twitter zusammen: „Die letzten drei Derbys waren die größten Blamagen, die ich je miterleben durfte.“

Auch Twitter-User @become_tim wurde deutlich: „Womit genau soll ich mich identifizieren? Habe die zweite Hälfte nicht mehr gesehen. Und das war´s. Ich werde mir die Spiele in der ersten Liga in dieser Saison (vorerst) nicht mehr ansehen.“

Fußball-Experte und Buchautor Tobias Escher (33) hielt noch während der Partie fest: „Schalke ist auf dem Weg, zum zehnten Mal in dieser Saison mit drei Toren oder mehr Unterschied zu verlieren. Wann war zuletzt ein Bundesligist allen anderen so komplett unterlegen? Paderborn war´s nicht, Köln in der Horrorsaison auch nicht.“ Schlussendlich hält Escher fest: „Nürnberg vielleicht, oder sogar Fürth.“

Bei lediglich neun Punkten nach 21 Spielen steht Schalke das Wasser bis zum Hals. Gegen den VfB Stuttgart (27. Februar, 15.30 Uhr) geht der Überlebenskampf für S04 weiter. (jpg/msw)