München – Nicht nur die 1:4-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim hat alle beim FC Bayern ordentlich durchgeschüttelt. Nun bahnt sich auch noch ein kräftiges Problem mit einem Spieler an, der gerade erst zum Quadrupel-Sieger gewechselt ist. Steht Alexander Nübel (23) schon wieder vor einem Blitz-Abschied?

Bei den ersten beiden Pflichtspielen zum Bundesliga-Auftakt gegen Schalke 04 und im Super-Cup gegen den FC Sevilla saßen sowohl Sven Ulreich (32) als auch Alexander Nübel auf der Ersatzbank. Am Sonntag in Hoffenheim traf Bayern-Trainer Hansi Flick (55) dann eine andere Entscheidung: Ulreich reiste mit, Nübel blieb in München!

Dies sorgt nun laut Sport1-Infos für große Unzufriedenheit im Lager des ehemaligen Schalke-Keepers. „Wir sind mit Alex Nübel sehr, sehr zufrieden, wie er sich bei uns präsentiert“, sagte Flick zwar nach dem 1:4 in Hoffenheim auf Nachfrage. Bei der Frage, warum er sich jedoch gegen den Neuzugang und für Ulreich entschieden habe, führte Flick aus: „Wir haben uns für Sven Ulreich entschieden, dass er mitfährt, weil er einfach unsere Philosophie kennt. Man muss sagen, wir haben bis jetzt wirklich wenige Trainingseinheiten gehabt, weil wir eine kurze Vorbereitung hatten. Deswegen war es so“.

Alexander Nübel nur Nummer drei beim FC Bayern?

Der 17-malige U21-Nationaltorwart also nur als Nummer drei bei den Bayern? An Manuel Neuer (34), der seinen Vertrag bis 2023 verlängerte, führt ohnehin kein Weg vorbei. Mit überragenden Leistungen unterstrich der Kapitän zuletzt permanent seinen Ausnahmestatus. Aber Nübel hatte auf gelegentliche Einsätze angesichts des randvollen Terminkalenders gehofft. Dass es am Ende nicht einmal zu einem Kaderplatz reicht, überrascht dann doch Spieler und Management.

Ulreichs Vertrag läuft 2021 aus, Angebote für einen Vereinswechsel bis zum 5. Oktober gibt es offenbar nicht. Flick schätzt die Leistung des Keepers, der zudem im Mannschaftskreis hoch angesehen ist. Zudem machte der Coach schon mehrmals bei seinen Entscheidungen deutlich, dass er nur nach Leistung nominiert und aufstellt – nicht nach Ablösesummen oder Marktwerten.

Lösen die Bayern den Vertrag von Sven Ulreich auf?

Jetzt muss bis zum Ende des Transfer-Fensters eine Lösung her. Entweder wird Nübel wenige Wochen nach seinem Wechsel nach München schon wieder für eine Saison verliehen, damit er Spielpraxis sammeln kann. Oder die Bayern bieten Ulreich eine kurzfristige Vertragsauflösung an. Sportvorstand Hasan Salihamidzic (43) soll sich zuletzt oft bei Ulreich-Berater Jürgen Schwab nach aktuellen Entwicklungen erkundigt haben.