„Nichts hat sich geändert“Bestürzung nach Rassismus-Eklats in England und Spanien

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Mouctar Diakhaby (Zweiter von links) im Gespräch mit dem Schiedsrichter. Der Franzose soll beim Spiel seines FC Valencia beim FC Cádiz am 4. April rassistisch beleidigt worden sein.

von Anton Kostudis (kos)

London/Valencia – Es hört und hört einfach nicht auf: Erneut ist es im internationalen Fußball am Sonntag (4. April) gleich zweifach zu rassistischen Eklats gekommen. Im Mittelpunkt diesmal: Profis aus der englischen Premier League und der spanischen La Liga. 

  • Davinson Sánchez von Tottenham Hotspur rassistisch beleidigt
  • FC Valencia geht im Spiel beim FC Cádiz vom Platz
  • Immer wieder rassistische Vorfälle im Fußball 

Während Abwehrspieler Davinson Sánchez (24) nach dem 2:2 seines Klubs Tottenham Hotspur auf Instagram rassistisch beleidigt wurde, ging das Team des FC Valencia im Spiel beim FC Cádiz (1:2) zwischenzeitlich sogar vom Platz. Mouctar Diakhaby (24) soll von einem Gegenspieler verunglimpft worden sein.

Neue Rassismus-Eklats im internationalen Fußball

In Cádiz soll Heim-Profi Juan Cala (31) den Valencia-Abwehrmann Diakhaby nach etwa einer halben Stunde rassistisch beleidigt haben. Das Opfer habe den Cádiz-Profi daraufhin auf dem Platz zur Rede gestellt, sah daraufhin vom Referee aber die gelbe Karte. Anschließend solidarisierte sich das Team des FC Valencia aber mit dem Franzosen Diakhaby, der guineische Wurzeln hat – und ging geschlossen vom Platz. Berichten zufolge soll der Begriff „Schwarze Scheiße“ gefallen sein.

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Abwehrspieler Mouctar Diakhaby (r.) und seine Teamkollegen vom FC Valencia gingen im Spiel beim FC Cádiz geschlossen vom Platz.

Die Mannschaft beriet sich in der Kabine und kehrte schließlich zurück aufs Feld, um die Partie fortzusetzen. Auf Twitter erklärte der FC Valencia dazu: „Das Team hat sich besprochen und entschieden, weiterzuspielen, um für die Ehre des Klubs zu kämpfen, aber Rassismus in jeglicher Form zu verdammen.“ Diakhaby wurde allerdings ausgewechselt, er habe nicht mehr weiterspielen wollen. Zudem deutete Javi Gracia (50) an, dass seinem Team Sanktionen angedroht worden seien, wenn sie das Spiel nicht weiterspielen würden.

Der Vorfall beschäftigt nun den spanischen Verband.

Tottenham Hotspur: Rassistische Beleidigungen gegen Davinson Sánchez

Auch in England gab es bei einem Spiel der Premier League Wirbel um rassistische Entgleisungen. Nach dem Auswärtsspiel von Tottenham Hotspur bei Newcastle United (2:2) wurde Spurs-Abwehrspieler Sánchez Opfer von Schmähungen im Internet. Der Kolumbianer postete in seiner Instagram-Story ein Bild zweier Kommentare mit unzähligen Affen-Emojis.

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Abwehrspieler Davinson Sánchez von Tottenham Hotspur wurde nach dem 2:2 bei Newcastle United im Internet rassistisch angefeindet.

Sánchez hatte in Newcastle einen wackeligen Auftritt geboten – offenbar Anlass genug für einige Internet-Idioten, den Abwehrspieler übel anzufeinden. „Nothing changes“ („Nichts hat sich geändert“) schrieb Sánchez bei Instagram.

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Abwehrspieler Davinson Sánchez postete in seiner Instagram-Story am 4. April einen Screenshot zweier rassistischer Kommentare.

Das Team des portugiesischen Star-Coaches José Mourinho (58) forderte daraufhin Konsequenzen. „Wir sind angewidert von den rassistischen Nachrichten, die Davinson Sánchez heute erhalten hat. Wir rufen die Betreiber der sozialen Netzwerke auf, etwas zu unternehmen“, schrieb der Klub auf Twitter. „Wir sind an deiner Seite“, hieß es zudem in Richtung des kolumbianischen Profis.

Der Fall wird nun wiederum den englischen Verband beschäftigen.

Am Ende steht so oder so eine traurige Gewissheit: Rassistische Entgleisungen sind internationalen Fußball nach wie vor an der Tagesordnung. (kos)