„Neid-Debatte“Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge erklärt Impf-Causa im ZDF

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Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München stand im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF Rede und Antwort.

von Anton Kostudis (kos)

Mainz – Hinter dem FC Bayern liegen ohne Frage ereignisreiche Tage: Erst erntete Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (65) für seine Impf-Aussagen harsche Kritik, dann feierte der Rekordmeister den Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft und damit den sechsten Titel binnen eines Fußball-Jahres, anschließend zoffte sich dann auch noch Coach Hansi Flick (55) mit SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) über die Corona-Politik. Und dann der jüngste Dämpfer beim 1:2 in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. Zweifellos: Es gab einiges zu besprechen, bei den Münchnern.

  • Karl-Heinz Rummenigge spricht im „Aktuellen Sportstudio“
  • Der Vorstandsboss des FC Bayern München nahm Stellung zur Impf-Affäre
  • Rummenigge betont: Profi-Fußball will keine Extrawurst

Am Samstagabend (20. Februar) stellte sich Vorstandsboss Rummenigge im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF den Fragen von Moderator Jochen Breyer (38).

Karl-Heinz Rummenigge: Wirbel um Impf-Aussage

Thema Nummer eins: die umstrittenen Impf-Aussagen Rummenigges. Der hatte zuletzt geäußert, Profi-Fußballer könnten bei der Impfung als „Vorbilder“ dienen. Da allerdings hatte der Rekordmeister bereits diverse Corona-Fälle im Kader. bei den Fans entstand schnell der Eindruck: Die Bayern wollen eine Extra-Wurst.

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Nun ruderte Rummenigge im ZDF erneut zurück. „Es ist offensichtlich von einigen missverstanden worden. Vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt.“ Rummenigge erklärte, wie er seine Aussagen gemeint habe: Nämlich: „Ich wollte sagen: Wenn es mal ausreichend Impfstoff gibt, dann wäre es vielleicht ganz einfach für den Fußball, ein Vorbild zu sein. Um zu zeigen, dass Impfen keinen Schaden bringt.“

Zudem verteidigte der Bayern-Boss das Profi-Lager: „Ich glaube nicht, dass wir arrogant sind. Wir sind auch nervös. Wir sind wie alle in unserem Land angespannt. Wir verlangen überhaupt keine Sonderrolle“, versicherte er. „Wir sind alle kaputt“, betonte er. Der FCB-Boss weiter: „Der Fußball hat nach wie vor die Demut. Wir sind glücklich, dass wir den Spielbetrieb aufrechterhalten können. Wir stellen uns gern in die Reihe.“

Karl-Heinz-Rummenigge über Corona-Pandemie: „Wir sind alle kaputt“

Zur Kritik an den Auslandsreisen der Profi-Klubs in der Champions und Europa League sagte Rummenigge: „Man darf dem deutschen Fußball keinen Vorwurf machen. Das sind Entscheidungen der UEFA.“ Breyer wollte wissen: „Finden Sie die richtig?“ Rummenigge schränkte ein: „Sie sind diskussionswürdig.“ Der Bayern-Boss meinte allerdings: „Bei uns werden ja sehr hohe Gehälter bezahlt. Wir dürfen aber aus der Fußball-Debatte keine Neid-Debatte machen.

Auch über die Zukunft von Nationalspieler Niklas Süle (25), dessen Vertrag im nächsten Jahr ausläuft, sprach der FCB-Vorstandsboss. „Es werden jetzt Gespräche geführt. Und dann wird man sehen. Wenn wir eine Lösung finden, sind wir grundsätzlich gern bereit, den Vertrag zu verlängern.“

Pleite bei Eintracht Frankfurt: Bayern-Boss tadelt Bayern-Profis

Über die Pleite bei Eintracht Frankfurt meinte Rummenigge: „Heute müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir zu unkonzentriert gespielt haben. Wir sparen uns manchmal den letzten Meter.“ Dennoch blieben die Münchner Tabellenführer.

Zum Abschluss fragte Breyer nach Rummenigges schlechtester Entscheidung als Bayern-Vorstandsboss. Die Antwort: „Ich war mal mitverantwortlich, Jürgen Klinsmann als Trainer zu verpflichten. Es war keine gute Entscheidung für den FC Bayern. Leider hat es dann nicht so funktioniert, wie wir uns das gewünscht hatten.“

Ob der Abstieg des schwer angeschlagenen Krisenklubs FC Schalke 04 schon besiegelt sei? Auch dazu hatte Rummenigge eine Meinung: „Mathematisch noch nicht. Aber es wird natürlich ganz schwer. Ich muss ehrlich sagen, ich habe ein bisschen Mitleid mit den Schalkern. Wenn die jetzt absteigen würden, wäre das für den Klub und die Region ein absolutes Drama.“

Ende des Jahres endet Rummenigges Amtszeit bei den Bayern. Sein Wunsch für die laufende Saison? „Ich brauche keinen guten Abgang. Ich habe wahnsinnig viele Titel gewonnen.“