Nagelsmann scheint zu teuerFC Bayern favorisiert wohl Italiener als Flick-Nachfolger

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Julian Nagelsmann vor der Partie gegen den FC Bayern München, mit dem er nach eigenen Angaben noch keinen Kontakt hatte, am 3. April.

von Michael Eham (eham)

Leipzig – Lothar Matthäus ist sich sicher. Am Dienstagabend, 13. April,  sagte er fest überzeugt bei Sky, dass Hansi Flick am Ende der Saison nicht mehr Trainer des FC Bayern München sein würde und der Rekordmeister schon mit Julian Nagelsmann (33) von Ligakonkurrent RB Leipzig in Kontakt stünde. Das dementierte Nagelsmann am Mittwoch (14. April).

  • Julian Nagelsmann dementiert Gespräche mit dem FC Bayern
  • Momentan steht Nagelsmann bei RB Leipzig unter Vertrag
  • Sky-Experte Lothar Matthäus brachte ihn als Flick-Nachfolger beim FC Bayern ins Gespräch

„Es gab und gibt keine Gespräche. Neue Informanten braucht das Land“, sagte Nagelsmann. Zuletzt hatte der Leipzig-Coach den Sky-Experten noch für seine Expertise gelobt. „Jetzt habe ich ihn vor zwei Wochen noch mega abgefeiert. Jetzt hat er gestern einen rausgehauen. Ich feiere ihn immer noch ab“, meinte Nagelsmann.

Nagelsmann verfolgte TV-Kommentare von Matthäus nicht

Doch die Meldung, die Matthäus da in die Welt setzte, ist laut Nagelsmann auch keine Halbwahrheit. Denn auch seine Berater hätten mit dem FC Bayern keine Gespräche geführt, sagte der jüngste Trainer der Bundesliga vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Freitagabend (20.30 Uhr, DAZN). „Meine Berater sind nicht autark unterwegs, sondern sie machen Dinge, die ich vorgebe. Und demnach gab es auch da keine Gespräche“, betonte der Coach.

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Das Problem: Dem Rekordmeister scheint die Ablösesumme, die RB Leipzig für den Trainer haben möchte, zu hoch zu sein. 15 Millionen Euro wollen die Roten Bullen angeblich für Nagelsmann überwiesen haben, damit sie den Coach nach München ziehen lassen.

Laut dem TV-Sender Sport Mediaset aus Italien hat der Bundesliga-Tabellenführer die Fühler nach Italien ausgestreckt. Angeblich favorisiert Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge nun Massimiliano Allegri als Nachfolger für Hansi Flick, sollte der doch im Sommer Bundestrainer werden wollen.

Massimiliano Allegri ist seit 2019 ohne Job

Allegri ist seit 2019 ohne Job und wäre nicht abgeneigt, nach Deutschland zu wechseln. Zuvor war der 53-Jährige bei Juventus Turin tätig und holte in  fünf Jahren fünf Mal die italienische Meisterschaft.

Nagelsmann erklärte, dass er die Kommentare im TV nach dem Aus von Bayern München in der Champions League nicht mehr verfolgt habe. Er habe nach dem Spiel direkt umgeschaltet, „weil ich noch einen offenen Motorrad-Film bei Netflix hatte“, so Nagelsmann. Per WhatsApp habe er dann viele Nachrichten zu den Aussagen von Matthäus erhalten.

Auf die Frage zu seinem Verhältnis zu RB und ob er in diesem Sommer für einen Wechsel nicht zur Verfügung stehe, falls Leipzig ihn behalten wolle, sagte Nagelsmann: „Ich habe nicht mit dem Klub darüber gesprochen, weil es da nichts zu besprechen gibt.“

Julian Nagelsmann nimmt Adi Hütter in Schutz

Mit Blick auf den Hütter-Hammer vom Dienstag und auch dem Wechsel von Marco Rose von Gladbach nach Dortmund meinte Nagelsmann, dass es gerade „viele Trainer-Themen in der Bundesliga“ gebe. Grundsätzlich müsse man als Trainer „immer ein bisschen rumeiern“.

Derzeit sei Adi Hütter der Dumme. „Was soll er denn vor drei oder vier Wochen sagen, da gab es noch keine andere Thematik. Da war es so, er bleibt in Frankfurt.“ Dann habe er ein Angebot erhalten und die Ausstiegsklausel gezogen. „Jetzt wird ihm Wortbruch vorgeworfen“, so Nagelsmann.

Fakt ist: Sollte Hansi Flick am Ende der Saison zum DFB wechseln und Löw-Nachfolger als Bundestrainer werden, dann wird sich der FC Bayern München nach einem neuen Trainer umschauen müssen. Und dabei gilt wohl Nagelsmann als Favorit der Münchner. (fne/eha/sid)