Nach Skandal-SerieTönnies äußert sich über Rücktritt bei Schalke – Nachfolger bekannt

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Clemens Tönnies ist bei Schalke 04 zurückgetreten.

Gelsenkirchen – Clemens Tönnies (64) ist beim FC Schalke 04 von allen Ämtern zurückgetreten. Zuletzt hatte der Fleischmogul die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden bekleidet, wo ihn der bisherige Stellvertreter Dr. Jens Buchta ersetzen wird. „Meine Hauptaufgabe ist es, mich aktuell voll und ganz auf mein Unternehmen zu konzentrieren, es erfolgreich durch die schwerste Krise seiner Geschichte zu führen“, schrieb Tönnies am Dienstag in seinem Rücktrittsschreiben

Nicht erst die jüngsten Corona-Skandale hatten Tönnies Ende beim Gelsenkirchener Traditionsverein eingeläutet. Die Entscheidung sei ihm dennoch „nach so vielen Jahren sehr schwergefallen“, schrieb Tönnies weiter.

FC Schalke 04: Ultras forderten Tönnies-Rücktritt

Zuvor hatte der Lebensmittel-Unternehmer bereits durch rassistische Kommentare bundesweit Kritik hervorgerufen, ließ Ende 2019 deshalb nicht zuletzt schon einmal seine Ämter für drei Monate ruhen. 

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Auch die Schalker Ultra-Szene hatte zuletzt den Rücktritt des langjährigen Vorstandsmitgliedes gefordert. Nun also ist er Realität. 

Clemens Tönnies half Schalke 04 auch finanziell

Tönnies war seit über 25 Jahren im Aufsichtsrat des Gelsenkirchener Bundesligisten, dem er ab 2001 vorstand. Nach vielen erfolgreichen Jahren beim Revierklub war Schalke spätestens durch die Coronakrise in Geldnot geraten. Auch finanziell hatte Unternehmer Tönnies den Königsblauen mehrfach ausgeholfen. „Mir war es vergönnt, sehr viele schöne Momente und gute Zeiten mit und auf Schalke verleben zu dürfen“, schrieb Tönnies am Dienstag.

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Der FC Schalke, bei dem in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls einiges missglückte, sieht sich nun mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, sich auch im Aufsichtsrat neu aufstellen zu müssen.

Clemens Tönnies geht – Schalke-Vorstand äußert Bedauern

Das Scheiden des umstrittenen Vorsitzenden bestätigte der Schalke-Vorstand am Dienstagnachmittag mit Bedauern. Tönnies habe „entscheidenden Anteil daran, dass sich der FC Schalke 04 in den vergangenen 26 Jahren als eines der sportlichen und wirtschaftlichen Schwergewichte in der Bundesliga etabliert hat“, wurden die Vorstände Alexander Jobst (46) und Jochen Schneider (49) zitiert.   

Der als „wertvoller Ratgeber und Ansprechpartner“ gelobte Unternehmer habe den FC Schalke „in besonderer Weise geformt“. Für seine Entscheidung, alle Ämter niederzulegen bescheinigten die Vorstände Tönnies ihren höchsten Respekt. 

Dr. Jens Buchta: Clemens Tönnies war der Motor

Der Stellvertretende Vorsitzende des Schalker Aufsichtsrats, Dr. Jens Buchta, übernimmt unterdessen die Nachfolge von Tönnies. Er wurde noch am Dienstag einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er äußerte sich lobend über die Arbeit seines Vorgängers: „Er hat das Gremium als Vorsitzender in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit seiner Mischung aus Bodenständigkeit und Dynamik geprägt, immer wieder war er der Motor, der wegweisende Prozesse angestoßen und federführend begleitet hat.“

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Die Erfahrung und Expertise Tönnies' werde „schwer zu ersetzen sein“. (bl)