Nach Rassismus-WirbelMarcel Reif sorgt für ganz ungewöhnliche Debatte im Doppelpass

Reif-Dopa-Hertha

Marcel Reif im lockeren Outfit beim „Doppelpass“-Talk auf Sport1.

Ismaning – Nach dem Wirbel, den Sport1-Experte Marcel Reif (71) mit seinem „Jungtürken“-Ausspruch rund um Borussia Dortmund losgelöst hatte, stand der Kommentator am Sonntag bei der neuesten „Doppelpass“-Ausgabe besonders im Fokus.

Moderator Thomas Helmer (55) schien nach den jüngsten Debatten um rassistische Entgleisungen in der Talkrunde auch noch etwas nervös. Er begrüßte den Experten als „Marco Reif, ach Marcel natürlich“. Reif grinste gönnerhaft. „Du darfst alles sagen. Ich nicht“, lautete seine Bemerkung, die eine klare Anspielung auf die Vorwoche war.

Nur kurzer Wirbel um Aussage zu VfB-Trainer Matarazzo

Weitere Fehltritte blieben in dieser Ausgabe aus. Ausgiebig diskutierte die Runde den Elfmeter-Fehlpfiff von Stuttgart und die Entwicklung des frechen Aufsteigers VfB.

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Als Sky-Moderator Sebastian Hellmann (53) Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo (43) lobte mit den Worten: „Ich finde ihn extrem sympathisch, extrem ruhig eigentlich, dafür, dass er italienische Wurzeln hat“, atmete Reif laut hörbar durch und sagte: „Das war positiv“. Helmer hakte ein: „Wir müssen mit der Wortwahl immer ein bisschen vorsichtig sein“.

Auch dieser kurze Austausch brachte wieder einige Zuschauer in Rage. „Dieser süffisante Austausch zwischen Helmer und Reif sagt auch schon wieder alles aus, was man wissen muss. Nichts wurde da verstanden. Gar nichts“, kritisierte ein Twitter-User.

Dafür gab aber Reifs eigenwilliger Kleidungsstil den Zuschauern Anlass zur Diskussion. „Marcel Reif erfindet heute die Hoodie-Sweatjacke-Jackett-Rollkragenpullover-Kombo. Was ist das?!“, fragte Christian Thome. „Hat Reif aus Versehen die Klamotten von Effenberg aus der Garderobe abgeholt“, fragte ein anderer Twitter-User.

Die Diskussion der Vorwoche ist für den langjährigen TV-Kommentator nach wie vor „absurd“, wie er vor der Sendung nochmals betonte. „Ich bedaure, dass jemand vielleicht in seinen Gefühlen verletzt wurde, aber der sollte bitte genau hinhören und sich erkundigen, was das heißt. Dann müsste es ihm wieder gut gehen“, sagte der 71-Jährige. Der Duden schreibt zum Begriff Jungtürke: „Mitglied einer politischen Bewegung im Osmanischen Reich; auch scherzhaft für junger Reformpolitiker.“

Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk hatte auch betont: „Dieser Begriff war zu keinem Zeitpunkt rassistisch gemeint gewesen. Das hat Marcel Reif in der Sendung auch noch einmal explizit klargestellt“. (msw)