Nach geplatztem Milan-WechselNeuer Rangnick-Paukenschlag offiziell

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Ralf Rangnick arbeitete seit 2012 für den Red-Bull-Konzern und führte RB Leipzig in die Bundesliga.

von Béla Csányi (bc)

Leipzig – Er prägte die wohl bedeutendste Ära in der noch jungen Vereinsgeschichte von RB Leipzig, doch seit Freitag ist die Zeit von Ralf Rangnick (62) beim Tabellendritten der vergangenen Bundesliga-Spielzeit beendet.

„Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, meine Tätigkeit bei Red Bull zu beenden“, sagte der Schwabe in einer Mitteilung von Red Bull Soccer.

Ralf Rangnick hegte schon länger Abschiedsgedanken beim Red-Bull-Konzern

Rangnick war seit der vergangenen Saison bereits nicht mehr direkt in Leipzig tätig, arbeitete als „Head of International Relations and Scouting“ für den Red-Bull-Konzern aber weiterhin in Verbindung mit RB.

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In den vergangen Monaten hegte Rangnick immer wieder Gedanken an einen Abschied, vor allem weil der AC Mailand ihn in der Rolle als Trainer und Sportdirektor als starken Mann verpflichten wollte. Erst eine Siegesserie unter dem aktuellen Coach Stefano Pioli (54) und Bekenntnisse aus dem Kreis der Mannschaft um Zlatan Ibrahimovic (38) durchkreuzten die Pläne der Milan-Bosse.

Ralf Rangnick führte RB Leipzig aus der Regionalliga in die Bundesliga

In Leipzig hatte Rangnick seit 2012 gearbeitet, damals stieß er als Sportdirektor zum erst drei Jahre zuvor gegründeten Regionalligisten. Unter seiner Führung ging es nach drei Aufstiegen in vier Jahren 2016 erstmals in die Bundesliga. Den letzten Aufstieg verantwortete Rangnick als Trainer sogar selbst. Trotz ähnlicher Erfolge zuvor bei der TSG Hoffenheim bezeichnete er Leipzig als „mein Lebenswerk“.

Nach erfolgreichen Jahren erlitt das Verhältnis von Rangnick zur Konzernführung durch die Abschiedsgedanken aber entscheidende Risse. Immerhin hatte es schon vor dem geplatzten Deal in Mailand Gespräche über ein vorzeitiges Ende des Engagements beim Brausehersteller gegeben. Das Tischtuch war damit schon durchschnitten, ehe die Verhandlungen mit Milan abgebrochen waren. Auch das Verhältnis zu Boss Dietrich Mateschitz (76) soll gelitten haben.

Italiener wollen den Coach nicht mehr – Ralf Rangnicks Wechsel zum AC Mailand geplatzt

In welcher Funktion und wo Rangnick seine Karriere fortsetzt, ist bislang nicht bekannt. Für die Herausforderung in Mailand hatte er in den vergangenen Monaten bereits fleißig italienisch gelernt. Ein Engagement im Ausland wäre die wohl letzte große Herausforderung in der langen Laufbahn des Trainers. (bc)