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Nach dem Fan-EklatHorst Heldt springt Leistner zur Seite: „Sind kein Freiwild“

Leistner

Toni Leistner enttäuscht nach dem Pokal-Spiel für den Hamburger SV bei Dynamo Dresden.

Dresden – Der Eklat beim Hamburger Pokalspiel in Dresden, als HSV-Innenverteidiger Toni Leistner (30) in den Dynamo-Fan-Block gestürmt war, um sich einen Fan vorzuknöpfen, bewegt weiter die Gemüter.

Kölns Sportchef Horst Heldt (50) hat den Angriff durch seinen Ex-Spieler verurteilt, aufgrund der Umstände aber auch Verständnis gezeigt. „Dass die Entgleisung nicht akzeptabel ist, darüber müssen wir nicht reden“, sagte Heldt. „Aber wenn die Worte des Fans so extrem gewesen sind, wie man hört, dann hört es irgendwann auch auf. Wir sind kein Freiwild, und eine Eintrittksarte berechtigt nicht dazu, derart über Menschen Worte zu verlieren. Das muss man schon berücksichtigen. Und ich möchte mal jeden sehen, wie er reagiert, wenn er sowas erlebt in der Kombination mit einer heftigen Niederlage beim Ex-Verein.“

Das Ganze sei „ein gesellschaftliches Thema, deshalb darf man es nicht nur in eine Richtung sehen“, sagte Heldt: „Ich habe Toni hier als absoluten Vollprofi erlebt und sehr herzlich. Und wie er danach gehandelt hat, nämlich sich zu entschuldigen und den Kontakt zu dem Betroffenen aufzunehmen, ist wiederum vorbildlich.“

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Am Dienstagabend haben die beiden Kontrahenten miteinander gesprochen. „Wir haben telefoniert und die Sache untereinander geklärt. Er hat genau wie ich seinen Fehler eingesehen“, schrieb Leistner auf Instagram. „Ich nehme seine Entschuldigung an, zwischen uns ist die Sache damit aus der Welt.“

Auf Twitter wird dennoch weiter eifrig diskutiert, ob Leistners Ausraster verzeihbar oder sogar gerechtfertigt ist. Viele Fans zeigen Verständnis für den Ex-Kölner. Zahlreiche Videos rund um den Vorfall kursieren im Netz, dazu ist ein Chat von Toni Leistner aufgetaucht. EXPRESS zeigt die wichtigsten Reaktionen rund um die wohl größte Entgleisung eines Spielers in einem deutschen Stadion.

Toni Leistner spricht sich nach Eklat mit Dresden-Fans aus

Leistner, der sein erstes Pflichtspiel für den HSV gegen seinen Heimatverein Dynamo Dresden absolvierte, stand nach dem Spiel bereit für ein Sky-Interview, als der bullige Innenverteidiger plötzlich auf die Tribüne kletterte und dort einen Dresden-Fan umgestoßen hatte. 

Später entschuldigte sich Toni Leistner via Instagram. „Dann ging es extrem unter die Gürtellinie gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter. In dem Moment sind mir die Sicherungen durchgebrannt.“

Toni Leistners Frau Josefin, die 2015 zu Miss Universe gewählt wurde, hielt mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg.

Laut Twitter-User Asci habe der Dynamo-Fan Leistners hochschwangeren Frau eine Totgeburt gewünscht und zeigt Verständnis für Leistners Aussetzer.

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Twitter-Nutzer „Olympique Marcel“, der Leistners Reaktion gut heißt. 

Ein anderer Zuschauer spricht das kleine Kind an, welches im Video sichtbar verängstigt versucht seinen Vater zu beschützen. Der Dynamo-Fan stand unmittelbar neben dem Innenverteidiger, als dieser durch einen Schubser eines Ordners verursacht, mit dem Fan beinahe zu Boden ging.

Auf Facebook tauchte kurze Zeit später ein Screenshot auf, der eine Konversation zwischen Leistner und scheinbar der Mutter des Mädchens zeigt. Leistner entschuldigt sich und hofft, dass es Mann und Kind gut geht.

Schlussendlich meldet sich auch Dynamo Dresden zu Wort und kündigt Konsequenzen für den Fan an, der Leistner und dessen Familie beleidigt hatte.

Die SGD schlägt versöhnliche Worte an. „Menschen machen Fehler. Toni Leistner ist ein Dresdner Junge, der sein Herz am rechten Fleck hat“, schreibt der Drittligist nach dem Vorfall.

Dynamo schließt mit den Worten „weiter geht´s, Toni!“. Für den Hamburger SV geht es im Pokal jedoch nicht weiter. Die 1:4-Niederlage in Dresden wurde nach dem Vorfall beinahe zur Nebensache. Stattdessen müssen sich die Rothosen nun nur auf die Liga konzentrieren. Die startet für sie am Freitag (18. September, 18.30 Uhr) mit dem Auftaktspiel gegen Absteiger Fortuna Düsseldorf. (jpg/msw)