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Er trickste Klinsi ausMarvin: „Schade, dass er das Projekt hat fallen lassen“

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Youtuber Marvin Wildhage beim Training von Hertha BSC.

Köln – Als No-Name sorgte er bei Ex-Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann für Verwirrung: Youtuber Marvin Wildhage (23) schlich sich bei der ersten Übungseinheit des Sommermärchen-Coaches auf den Platz und trainierte mit. Zehn Wochen später ist Klinsmann überraschend zurückgetreten – zur Überraschung Wildhages. Ein Gespräch über seinen Trainingscoup, eine große Tanne und die Zukunft der Hertha.

Marvin Wildhage schummelte sich ins Training von Jürgen Klinsmann

Du bist schon lange auf Youtube unterwegs – den Durchbruch hast du vor Kurzem geschafft, als du dich undercover ins Training von Hannover 96 eingeschlichen hast. Wie kamst du auf die Idee? Die Idee ist ehrlicherweise nicht neu – schon vor einigen Jahren hat sich ein Holländer bei Schalke 04 ins Training geschlichen, um sein großes Idol Klaas-Jan Huntelaar zu treffen. Ich habe mir als Ziel gesetzt, als mehr oder weniger unsportlicher Typ Profifußballer zu werden. Wie oft schaut man Fußball und denkt sich „Das kann ich auch“. Genau das wollte ich auf die Probe stellen, bin aber bei meinem ersten Versuch des Trainings bei Hannover 96 relativ schnell aufgeflogen. Die Geschichte ist jedoch durch die niedersächsischen Medien gegangen und daraufhin hat mich Hannover 96 offiziell zum Training eingeladen.

Das Ganze hast du neulich bei Hertha BSC wiederholt: Du hast dich in Trainingsklamotten bei Hertha BSC eingeschlichen – bei Klinsis erstem öffentlichen Training. War das beabsichtigt? Die Aktion mit Hertha habe ich bereits Wochen zuvor geplant. Sich in das Training eines Bundesligisten einzuschleichen, bedarf einiger Vorbereitung. Alleine die richtigen Trainingsklamotten zu bekommen ist schwierig, weil man als Fan die offiziellen Trainingsshirts der Spieler nicht kaufen kann. Da musste ich Kontakte spielen lassen, um etwas zu bekommen, das den offiziellen Shirts recht nahekommt. Eigentlich wollte ich das Hertha-Training erst im Frühling aufmischen, wenn es wieder etwas wärmer wird. Dann kam es allerdings zur Verpflichtung von Jürgen Klinsmann und alle Leute, die in meinen Plan eingeweiht waren, haben mich dazu gedrängt, diese Chance zu nutzen. 

Dann hast du dich unter großem Medienrummel auf das Trainingsgelände von Hertha BSC geschmuggelt. Wie lief das ab? Es war das erste offizielle Training von Klinsmann, angekündigt um 10 Uhr morgens. Es war saumäßig kalt. Ich habe mich auf dem Weg zwischen Kabine und Trainingsplatz hinter einer großen Tanne versteckt, wie man es als kleines Kind im Spiel gemacht hat. Dann wurde das Training allerdings noch einmal um eine Stunde verschoben, also mussten wir versteckt in der Kälte aushalten. Als die Spieler endlich kamen, bin ich als letzter hinter ihnen hergelaufen. Ich schaue ja nicht wie ein Profisportler aus, deshalb bin ich hinter ihnen gelaufen, damit ich nicht von Ihnen gemustert werde. Wegen der Kälte hatte ich eine Mütze und einen Sportlerschal an, den ich mir tief ins Gesicht zog. So bin ich Inkognito auf den Trainingsplatz gegangen, an Klinsmann vorbei, der noch Interviews gab. 

Und dann hast du einfach mit den Profis mittrainiert? Auf dem Platz waren zwei Gruppen, wo ich mich zu einer gesellt habe und einen Ball zugespielt bekommen habe. Da hat man dann aber schnell gesehen, dass ich kein Profifußballer bin. Dann fingen auch Arne Maier und Jordan Torunarigha an zu lachen, die mein Trainingsversuch bei Hannover 96 gesehen hatten. Die haben mir öfter den Ball zugespielt, weil ich bei 96 ja nicht so weit gekommen war. Als dann das reguläre Training anfing, entdeckte mich allerdings Henrik Kuchno, der Fitnesstrainer der Hertha, und fragte, was ich hier machte. Meine Ausrede, dass ich von der U23 komme, hat er mir jedoch nicht abgekauft (lacht). Wenn ich da durchgekommen wäre, wäre ich jetzt vielleicht Profi bei Hertha BSC (lacht).

Wie hat Jürgen Klinsmann auf dein Trainingsversuch reagiert?

Er war recht verdutzt. Ich musste den Platz vor seinen Augen verlassen, was Klinsi auf die Schnelle nicht verstanden hat (lacht). Er wurde dann von seinen Trainerkollegen aufgeklärt, fand die Aktion aber wohl doch nicht so schlimm, er hat mich noch einmal eingeladen, das war eine große Ehre für mich.

Marvin Wildhage über den Rücktritt Jürgen Klinsmanns bei Hertha BSC

Am Dienstag war das Kapitel Jürgen Klinsmann dann plötzlich ganz schnell beendet – warst du von seinem Trainer-Rücktritt überrascht?

Total. Ich hatte damit nicht gerechnet, seine Bilanz war ja auch nicht schlecht. Ich finde es sehr schade, dass er das Projekt so schnell hat fallen lassen. Auch wie Klinsmann im Aufsichtsrat bleiben will, dürfte spannend werden. Noch spannender wird die Frage sein, wer sein Nachfolger wird. Nach so einem Motivator wird ein ähnlicher Trainertyp wohl nicht so einfach zu finden sein. Es könnte also zu einem Bruch bei der Hertha kommen. 

Als Hertha-Kurzzeitprofi: Was sollten die Berliner jetzt deiner Meinung nach jetzt tun?

Gebt den jungen Spielern Spielzeit, vielleicht kann ich dann ja auch noch mal auflaufen (lacht). Nein, im Ernst: Ich denke, die Hertha muss jetzt schnell einen Nachfolger finden. Mit den bisherigen Assistenten auf Interimsbasis zu arbeiten, halte ich für bedenklich. Die Mannschaft braucht jetzt Ruhe – unter Klinsmann gab es einfach zu viel Wirbel, beispielsweise eine Posse um ein Jogginghosen-Verbot. Gerade in der jetzigen Tabellenkonstellation braucht die Hertha einfach Ruhe, damit es wieder bergauf geht.

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Ein neuer Trainer dürfte dich ja wohl nicht kennen – Können sich deine Fans auf ein neues Training bei der Hertha freuen? Das wäre natürlich eine lustige Idee, aber ich denke, dass das in der jetzigen Situation nicht angebracht ist. Das würden wohl viele auch nicht so lustig finden, wie beim ersten Mal.