FC-Klassentreffen im PokalJubel-Abgang für Risse und Wunderlich – zwei Ex-Kölner bittere Verlierer

Mike Wunderlich übergibt Marcel Risse die Kapitänsbinde von Viktoria Köln.

Mike Wunderlich und Marcel Risse im Mittelrheinpokalfinale bei ihrem letzten Spiel für Viktoria Köln.

Viktoria Köln hat sich erneut den Mittelrheinpokal gesichert. Marcel Risse und Mike Wunderlich traten dadurch mit einem letzten Erfolg ab. Beide beenden zum Saisonende ihre Karrieren.

von Béla Csányi (bc)

Die Viktoria mischt wieder bei den Großen mit! Beim emotionalen Karriere-Abschied von Marcel Risse und Mike Wunderlich hat Viktoria Köln seine sportliche Pflicht routiniert erledigt. Im Finale des Mittelrheinpokals siegte der favorisierte Drittligist mit 2:0 gegen den 1. FC Düren und spielt damit auch in der Saison 2023/24 im DFB-Pokal.

Im Endspiel beim Finaltag der Amateure am Samstag (3. Juni 2023) ließen die Höhenberger dem Regionalligisten vor heimischer Kulisse keine Chance, waren schon vor der Pause deutlich überlegen. Nach dem Vorjahres-Kracher gegen den FC Bayern München dürfen Trainer Olaf Janßen (56) und sein Team daher erneut von einem großen Los träumen.

Gänsehaut-Szene mit Mike Wunderlich und Marcel Risse

Im Fokus standen beim Spiel zwischen Viktoria und Düren vor allem zwei Größen des Kölner Fußballs. Sowohl für Risse als auch für Offensiv-Kollege Mike Wunderlich war es die Abschiedsvorstellung. Die Standard-Spezialisten werden ihre Karrieren nach der Saison beenden und traten mit einer Gänsehaut-Szene ab. Die schönste Szene des Tages erlebten beide gemeinsam.

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Als Risse in der 63. Minute eingewechselt wurde, lief Wunderlich zur Seitenlinie und streifte dem langjährigen FC-Profi dort die Kapitänsbinde über. Acht Minuten später wurde Wunderlich dann unter Standing Ovations ausgewechselt. Zu diesem Zeitpunkt führte Viktoria nach einem Doppelschlag mit Treffern von André Becker (17.) und Luca Marseiler (23.) mit 2:0, hatte längst in den Verwaltungs-Modus geschaltet.

„Je länger der Abend dauert, je mehr Bier in meinem Körper ist, wird wahrscheinlich auch ein bisschen Wehmut kommen“, sagte Wunderlich im Anschluss am ARD-Mikro. „Natürlich hätte ich gerne getroffen, aber erst mal ist wichtig, dass wir das Ding gezogen haben.“

Risse (163 Profi-Einsätze für den 1. FC Köln) und Wunderlich (spielte beim FC in der U19 und U21) ließen zwei ehemaligen Klub-Kollegen vom Geißbockheim damit keine Chance: Bei Düren hatten sich Christian Clemens und Adam Matuschyk Hoffnungen auf den Pokal-Coup gemacht, blieben im Sportpark Höhenberg allerdings blass.

Wie es für sie und Düren weitergeht, ist unklar. Weil die heimische Spielstätte nicht für die Regionalliga geeignet ist, droht der Zwangsabstieg. Zuletzt hatte sich mit dem Aachener Tivoli als Ausweich-Stätte allerdings neuer Hoffnungsschimmer entwickelt. Das Geld aus der DFB-Pokal-Teilnahme hätte Düren angesichts der ungewissen Zukunft gut gebrauchen können.