Berisso – Am Montag schrieb sie Geschichte im argentinischen Frauenfußball.

Mara Gómez (23) ist die erste Transfrau, die ihr Debüt in der ersten argentinischen Frauenfußballliga Primer Division A feiert. Als Transfrau bezeichnet man eine Person, die sich als Frau identifiziert, obwohl ihr bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde.

Am Montag trat sie zum ersten Mal für ihren Verein Atletico Villa San Carlos auf den Platz. Zwar verlor ihr Team 1:7 gegen CA Lanus, doch das nahm Gómez nicht die Freude über ihren historischen Moment.

In einem emotionalen Instagram-Post ließ die Fußballerin ihren Gefühlen freien Lauf: „Es war keine Magie, es war nicht geschenkt, es war nicht leicht. Es war ein lebenslanger Kampf, Leiden und Traurigkeit; es war ein Leben am Rande des Todes, ein gebrochenes Herz.“

Mara Gómez' langer Weg zum Debüt

Anfang des Jahres unterschrieb Gómez ihren Vertrag bei Altletico Villa San Carlos. Da sie jedoch zunächst keine Spielberechtigung erhielt, verzögerte sich ihr Debüt.

Zwar darf seit der Einführung eines sehr fortschrittlichen Transsexuellengesetzes jede Person in Argentinien ihre rechtliche Geschlechtszugehörigkeit ohne Zwangsgutachten wählen, der nationale Fußballverwand AFA beharrte dennoch darauf, dass der Testosteronspiegel der trans Spielerin nachweislich unter 10 Nanomol pro Liter liegen muss. Das ist der vom Internationalen Olympischen Komitee festgelegte Grenzwert für weibliche Sportlerinnen.

Gerade im Leistungssport werden Trans-Frauen und -Männer leider noch häufig diskriminiert. Das zeigt unter anderem auch der Fall Caster Semenya, die seit Jahren gegen den Leichtathletik-Weltverband IAAF ankämpft, der sie aufgrund ihrer höheren Testosteronwerte von Wettbewerben ausschließt.

Nachdem Mara Gómez mehrere dieser Tests ohne Probleme bestand, erhielt sie ihre Spielgenehmigung. Ihr erstes Spiel als Profi-Fußballerin bezeichnete sie als den „besten Augenblick meines Lebens“. (jh)