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Fortuna Köln-Torwarttrainer Koch„Unser Anspruch muss es sein, ganz oben mitzuspielen“

Georg Koch Fortuna Köln

Georg Koch - seit dieser Saison Torwarttrainer bei Fortuna Köln.

von Eric Karteusch (kart)

Köln – 213 Bundesliga- und 165 Zweitligaeinsätze bestritt Torhüter Georg Koch (48). Fünf Aufstiege erlebte er in seiner aktiven Karriere mit. Ein Böllerwurf im Wiener Derby beendete seine Karriere. Heute ist er Torwarttrainer bei Fortuna Köln und leidet immer noch an den Folgeschäden. Das ganze Interview finden Sie im Kölner Stadt-Anzeiger. 

Torwarttrainer bei der Fortuna

Seit dieser Saison unterstützt Georg Koch Fortuna Köln als Torwarttrainer beim Neuanfang in der Regionalliga. „Das hätte sich nicht jeder angetan, bei null anzufangen. Aber alle - vom Vorstand bis zum Platzwart - haben es positiv gesehen, obwohl viele Sachen im Argen lagen. Dass die Mannschaft Zeit brauchen würde, war uns klar. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass es so lange dauern würde.“ Koch selbst hat Ambitionen mit dem Regionalligisten. Der Anspruch müsse es sein, in der nächsten oder übernächsten Saison ganz oben mitzuspielen. Um dies zu erreichen, müssten junge Spieler gefunden werden, die Lust auf das Projekt Fortuna hätten.

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Ein Aufstieg mit Fortuna Köln wäre kein neues Gefühl für Koch. Insgesamt kann er schon auf fünf Aufstiege zurück blicken. „Ich habe immer die Herausforderung gesucht. Als ich 2004 nach Duisburg gewechselt bin, gab es einen Dreijahresplan für den Aufstieg. Da habe ich bei meiner Vertragsunterschrift zum Präsidenten gesagt: „Warum drei Jahre? Ich will in dieser Saison aufsteigen.“ Der hat mich ausgelacht. Dann haben wir gewettet - und ich habe gewonnen. Wenn ich mich unter Druck gesetzt habe, habe ich die besten Leistungen gebracht.“

Der 24. August 2008 war ein Schicksalstag in seiner Karriere. Im Wiener Derby zwischen Austria und Rapid wurde er von einem Böller am Kopf getroffen. Koch erlitt ein Knalltrauma und eine Schädigung des Innenohres. „Im ersten Moment bekommt man kaum etwas mit. Ich lag in der Kabine und habe nichts mehr gehört. zum Glück hatten wir einen guten Arzt, der wusste, was zu tun ist. Aber die Tage danach waren schon extrem schwer mit einem lauten Piepsen im Ohr.“ Er musste daraufhin seine Karriere mit 38 Jahren beenden.

Heute noch Folgebeschwerden

Vor allem in der Zeit nach der Attacke habe er viele Probleme gehabt. „Immer wenn der Puls über 130 ging, hatte ich richtig Probleme“, offenbarte Koch. Auch heute leidet er noch unter dem Böllerwurf. Zum Einschlafen brauche er Hintergrundgeräusche, wie zum Beispiel den Fernseher. Wenn es ganz ruhig ist, würde er ein Piepsen hören. Der ehemalige Torhüter musste sich auch psychologische Hilfe nehmen, stand auf der Schwelle zur Depression, gewann diesen Kampf aber schließlich. Einen anderen konnte er nicht für sich entscheiden. Ein damals 17-jähriger Ultra, der den Böller geworfen haben soll, wurde nie verurteilt. „Damit muss ich leben - und irgendwann habe ich es dann auch geschluckt. Ich wollte einen Schlussstrich ziehen, ich hatte keine Kraft und keine Lust mehr“, fasst Koch die Situation zusammen. Fortuna Köln kann sich glücklich schätzen einen Kämpfer wie Georg Koch im Trainerteam zu haben. Ein Kämpfer, der die Fortuna hoffentlich wieder mit nach oben führen wird.