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„Es ist schwierig“Fortuna-Coach blickt in eine ungewisse Zukunft

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Fortuna-Coach Thomas Stratos blickt in eine ungewisse Zukunft.

Köln – Nicht nur den hochbezahlten Fußball trifft die Corona-Krise hart. Vor allem die Drittligisten und Regionalliga-Vereine bangen vor einer unsicheren Zukunft. Im Interview spricht Fortuna Kölns Trainer Thomas Stratos (53) über die Zukunft des Vereins, das aktuelle Training und seine Gedanken über die Gesellschaft.  

Herr Stratos, wie weite Teile des öffentlichen Lebens steht auch der Sport wegen der Corona-Krise still. Der SC Fortuna Köln hat den Trainingsbetrieb vorläufig eingestellt. Wie verbringen Sie die Tage aktuell?

Eingependelt hat sich noch nichts. Das ist wie am Anfang eines Urlaubs nach einem stressigen Jahr. Dann hast du die ersten acht oder zehn Tage eine innere Unruhe. Du willst etwas machen, kannst es aber nicht. Man läuft nur irgendwie rum und telefoniert. Ich habe 1000 Dinge im Kopf – aber man kann nicht viel machen. Und am Ende ist es natürlich kein Urlaub. Ich versuche, mich an alle Regeln zu halten, die da sind. Ich lese Bücher, ich gehe spazieren, am Dienstag konnte ich noch einmal Golf spielen. Aber das wurde ja jetzt auch unterbunden.

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Welche Informationen gibt es vom Verband über die Fortführung der Regionalliga-Saison?

Wir haben jetzt einen vorläufigen Ablaufplan vom Westdeutschen Fußballverband erhalten. Ich richte mich darauf ein, dass ich ab dem 20. April offiziell wieder mit der Mannschaft trainieren darf. Und am 26. April wäre das erste Spiel.

Halten Sie diesen Zeitraum für realistisch?

Einschätzen können wir gar nichts mehr. Alles was heute gesagt wird, kann morgen wieder hinfällig sein. Es ist schwierig. Aber wir haben einen Ablaufplan erhalten. Und nach dem werde ich mich orientieren.

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Was haben Sie Ihrer Mannschaft mit auf den Weg gegeben?

Die Spieler haben schon in der letzten Woche einen Trainingsplan für Ausdauerübungen und Intervallläufe erhalten – eben mit diesen Dingen, die sie zu Hause machen können. Man kann versuchen, eine gewisse Fitness zu erhalten.

Wie sieht der Austausch mit der Mannschaft aus?

Das funktioniert per Telefon oder Whatsapp, hauptsächlich über meinen Co-Trainer Zlatko Muhovic. Die Spieler bestätigen Zlatko, welche Übungen sie gemacht haben. Wir haben nicht die Möglichkeiten, den Übungsfortschritt zu verfolgen. Aber ich habe genug Vertrauen in die Jungs, dass sie sich an die Pläne halten.

Machen Sie sich Sorgen um die Existenzgrundlage für den Verein und damit auch um Ihre eigene?

Nein. Wir sind im Austausch mit der Klubleitung. Und das, was ich vom Verein höre, ist, dass wir keine Probleme haben werden…

… wenn der Ablaufplan des Verbandes eingehalten werden kann. Was passiert, wenn die Saison abgebrochen werden muss?

Auch dann, so haben es mir Geschäftsführer Benjamin Bruns und Präsident Hanns-Jörg Westendorf gesagt, wird es weitergehen.

Wie gehen Sie mit dem Ausnahmezustand in der Gesellschaft um?

Um mich mache ich mir keine Gedanken. Sondern um die Leute, die um mich herum sind. Meine Kinder, meine Mutter, die ist 73. Und meine Lebensgefährtin, die im Krankenhaus arbeitet. Wenn ich infiziert wäre und zwei Wochen in Quarantäne sein müsste, wäre das kein Problem. Meine Verantwortung ist es, meine Familie nicht in Gefahr zu bringen.

Welchen Eindruck macht das Miteinander aktuell?

Scheinbar sind sich einige aktuell selbst die Nächsten. Was meine Lebensgefährtin von den Verhaltensweisen einiger Menschen im Krankenhaus erzählt, sie arbeitet in der Radiologie, das stimmt einen nachdenklich. Oder die Sache mit dem Klopapier. Warum kaufen so viele Menschen so viel Klopapier? Wo ist der Sinn? Da habe ich mir wirklich lange Gedanken darüber gemacht. Es ist komisch, was mit den Menschen passiert. Es ist nicht greifbar.