+++ VORHERSAGE +++ Wetter aktuell Bibber-Temperaturen und Sturmwarnung für Köln – hier droht sogar Schnee

+++ VORHERSAGE +++ Wetter aktuell Bibber-Temperaturen und Sturmwarnung für Köln – hier droht sogar Schnee

„Dann wird es interessant“Neu-Coach Alexander Ende erklärt Pläne mit Fortuna Köln

Neuer Inhalt (1)

Neuer Hoffnungsträger: Coach Alexander Ende soll Fortuna Köln wieder in erfolgreichere Zeiten führen.

von Anton Kostudis (kos)

Köln – Ein Wechsel vom einen Rheinland-Klub zum anderen wirbelt gern einmal etwas Staub auf. Im Falle von Alexander Ende (40) ist das anders: Der neue Coach von Fortuna Köln wechselt zwar aus Gladbach in die Südstadt – ist dort aber bestens bekannt: Denn Ende stand als Aktiver zwischen 2009 und 2013 in 74 Pflichtspielen für die Fortuna auf dem Rasen (13 Tore, zwei Assists), kennt sich somit im und ums Südstadion bereits aus. Jetzt ist er der neue große Hoffnungsträger beim Viertligisten.

„Ich hatte hier vier tolle Jahre, nicht nur sportlich, sondern auch auf der menschlichen Schiene. Ich habe hier viele Menschen kennengelernt, die ich sehr schätze. Es sind auch viele Freundschaften entstanden“, sagte Ende bei seiner Vorstellung am Freitag.

Alexander Ende: „Truppe zusammenschweißen“

Nach vier Jahren als Co-Trainer von Arie van Lent (49) bei der U23 der Fohlen nimmt er bei seinem Ex-Klub nun seine erste Herausforderung als Chefcoach einer Herren-Mannschaft an. Er unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag in der Südstadt und folgt auf den glücklosen Thomas Stratos (53).

Alles zum Thema Fortuna Köln

Und Ende präsentierte auch gleich seine Fortuna-Strategie: Es gehe darum, „eine Mannschaft auf den Platz zu bringen, bei der der Funke überspringt. Das geht nur über Emotionen, das geht nur über Zusammenhalt. Ich möchte hier eine Gruppe zusammenschweißen, die sich auch außerhalb des Platzes respektiert und für einander da ist. Und dass wir das dann auf den Platz transportieren.“

Hier lesen Sie mehr: Arie van Lent über Alexander Ende: „Er ist jetzt lange genug Co-Trainer gewesen.“

Ende ist sich sicher: „Dieses Stadion funktioniert nur über einen ganz klaren Weg. Und das ist: Emotionen transportieren. Das steht über allem. Das sind die Basics.“ Der neue Coach betont: „Das Familiäre, der Zusammenhalt – so habe ich es bei Fortuna immer erlebt. Und diese Werte waren für mich auch immer ein großer Antrieb.“

Alexander Ende: So lange wie möglich oben rankrallen“

Zu den sportlichen Zielen sagte Ende: „Natürlich haben wir in den Gesprächen schon mal ein Bild gezeichnet, wo es in den kommenden zwei Jahren hingehen soll. Klar ist: Platz zwölf ist nicht der Anspruch von Fortuna Köln. Es ist ganz klar kommuniziert und geplant, wie der Weg tabellarisch nach oben führen soll. Ja, wir wollen definitiv andere Tabellenregionen angreifen. Ja – wir sind ambitioniert. Wir wollen uns in der neuen Saison so lange wie möglich da oben rankrallen und ein bisschen dran riechen.“

Die Fortuna-Bosse hoffen derweil, dass mit der Verpflichtung des neuen Trainers bald wieder erfolgreichere Zeiten anbrechen. „Ich habe die große Hoffnung, dass wir hier gemeinsam etwas gestalten und nach vorne bringen können, nach zwei schwierigen Jahren mit dem Abstieg aus der 3. Liga“, meinte Klub-Präsident Hanns-Jörg Westendorf (55).

Hanns-Jörg Westendorf: „Wieder ein Team werden“

Westendorf erklärte weiter: „Was uns besonders wichtig ist: Dass wir hier wieder ein Team werden, auf dem Platz und neben dem Platz. An der einen oder anderen Stelle sind uns die Offenheit und die Transparenz, die man braucht, um erfolgreich zu sein, im vergangenen Jahr ein bisschen abhandengekommen. Alex spricht immer mit offenem Visier. Er steht für das Thema Team-Transparenz und Ehrlichkeit.“

Hier lesen Sie mehr: Dirk Lottner erklärt Absage an Fortuna Köln: „Die Zeit des Kölschen Jung ist vorbei.“

Hinter den Kulissen wird unterdessen am Kader für die neue Saison gebastelt. Aber auch auf bewährtes Personal will Ende setzen. „Ich hätte die Aufgabe nicht angenommen, wenn ich der Überzeugung gewesen wäre, dass wir 15, 16 neue Spieler brauchen. Denn das ist nicht realisierbar“, erklärte er und ergänzte. „Der Kern der Truppe hat viel Potenzial. Und er ist auch besser als es tabellarisch den Eindruck erweckt.“

Fortuna Köln plant weitere Neuverpflichtungen

Mit Jannik Löhden (30) vom Liga-Rivalen Rot-Weiß Oberhausen steht bislang ein Neuzugang für die kommende Spielzeit fest – „ein für die Liga herausragender Spieler“, lobte Ende, der sich beim Thema weitere Neuverpflichtungen durchaus optimistisch gab: „Wenn das, was in der Pipeline ist, annähernd umzusetzen ist, dann wird es richtig interessant“, kündigte er an. Aus Gladbach will er aber keine Ex-Schützlinge in die Südstadt lotsen. „Das ist nicht geplant“, stellte der neue Fortuna-Coach klar.

Ende verriet: „Wir sind sehr fleißig. Wenn die Qualität des Kaders dann in der Breite und Qualität so aufgestellt ist, dann wollen wir auch das Signal geben: Jetzt sind wir dran. Aber wir müssen auch demütig sein und gucken, wo wir herkommen.“

Alexander Ende darf sich bald Fußballlehrer nennen

Einen persönlichen Meilenstein seiner noch jungen Trainer-Laufbahn hat Ende unterdessen bereits erreicht: Als Teilnehmer des 66. Fußballlehrer-Lehrgangs des DFB absolvierte er am Donnerstag seine letzten beiden Prüfungen an der Sportschule Hennef – an der Seite von Jung-Trainern wie Martin Heck (37, Co-Trainer der U21 beim 1. FC Köln) oder Jens Langeneke (43, Chefcoach der U17 bei Fortuna Düsseldorf). Damit darf er sich bald Fußballlehrer nennen – „wenn ich nicht total ins Klo gegriffen habe und eine Prüfung nachschreiben muss. Aber davon gehe ich nicht aus“, ergänzte er mit einem Schmunzeln.

Der 24 Teilnehmer starke Lehrgang war vom DFB jüngst im Zuge der Corona-Krise umstrukturiert worden, die Prüfungen finden derzeit in Kleingruppen und über mehrere Wochen verteilt statt. Ende muss aber nicht mehr in Hennef die Schulbank drücken, sondern kann sich voll und ganz auf die Fortuna konzentrieren. „Ich bin daher heute ein sehr relaxter Mensch“, sagte der Coach lachend.

Fans und Verantwortliche der Fortuna hätten sicherlich nichts dagegen, wenn das auch in Zukunft so bleibt.