„Ein paar Dinge jenseits von Corona“Jens Spahn spricht über die Bundesliga

Sport darf weitermachen

Laut Gesundheitsminister Jens Spahn ist der deutsche Profisport nicht vom zweiten Lockdown betroffen. Das Foto zeigt Hoffenheim-Keeper Baumann (r.) gegen den Levenkusener Patrik Schick (2.v.r.) am 13. Dezember 2020.

Berlin – Aufatmen bei den deutschen Sportligen: Anders als beim ersten harten Corona-Lockdown im Frühjahr können die Wettbewerbe diesmal zunächst fortgesetzt werden.

„Für das Infektionsgeschehen ist die Frage, ob in Deutschland am Wochenende in verschiedenen Stadien gespielt wird oder nicht, eine Größenordnung, mit der man – insbesondere mit den Tests und Schutzmaßnahmen – umgehen kann“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (40) auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

„Die Frage, wie das gesellschaftlich eingeordnet wird, ist ganz unterschiedlich“, ergänzte der CDU-Politiker: „Ich glaube, es ist sogar eine 50:50-Sache.“ Er selbst sei zwar kein großer Fußballfan, aber er stelle fest, „dass das für viele wichtig ist. Dass ein paar Dinge jenseits von Corona da sind“.

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Dank der „minimierten Risiken“ und der „sehr kleinen Zahl von Beteiligten“ sei das im Profifußball auch möglich. Zudem gebe es hinsichtlich der Testkapazitäten keine Engpässe.

Nationale Ligen dürfen ohne Fans weiterspielen

Während das öffentliche Leben samt Einzelhandel und Schulen ab Mittwoch und bis zum 10. Januar drastisch heruntergefahren werden soll, darf demnach in den nationalen Sport-Ligen rund um den Jahreswechsel weiter ohne Zuschauer gespielt werden.

Auch die Deutsche Eishockey Liga (DEL) darf am 17. Dezember starten.

Lockerungen im Sport sind ebenso bis nach Start des neuen Jahres vom Tisch. Bis mindestens zum 10. Januar sind demnach weiter beispielsweise keine Zuschauer bei Profisport in den Stadien und Arenen erlaubt.

„Die anhaltende Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf das öffentliche und wirtschaftliche Leben, dazu zählt selbstverständlich auch der Profisport“, hatte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, am Montag bei der Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs gesagt.

Lockdown hätte dem Fußball geschadet

Eine erneute Unterbrechung durch einen Lockdown hätte den Profifußball aus Sicht von Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hart getroffen. „Da geht es insbesondere um die wirtschaftliche Kompensation in Bezug auf den TV-Vertrag und auch um den Rahmenterminkalender, der ohnehin schon voll ist.“

Die Vereine der Fußball-Bundesliga verlieren zwar mit den Geisterspielen einen Millionenbetrag, sind wegen der TV-Gelder aber darauf angewiesen, zumindest vor leeren Rängen spielen zu dürfen. Den Verlust an Zuschauergeldern bezifferte Seifert auf insgesamt „etwa 650 Millionen Euro“ in dieser Spielzeit.

Im Frühjahr war die Bundesliga Mitte März für mehr als zwei Monate unterbrochen worden, bevor es ab Mai in leeren Arenen weiterging. Andere Sportarten wie Eishockey oder Handball brachen ihre Saison komplett ab und pausierten wesentlich länger.

Seit dem Teil-Lockdown Anfang November sind in Deutschland nicht nur Zuschauer beim Profisport, sondern auch der gesamte Amateur- und Juniorensport untersagt. (dpa)